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Ghana – 13 Dinge, die ich in meinem Praktikum gelernt habe

  1. Ich habe gelernt, wie man sich in Ghana begrüßt. Man gibt sich die Hand oder schlägt ein und schnippst mit den Fingern, wenn sich die Hände wieder lösen. Dazu kann man zum Beispiel sagen: „Chale, what’s up“, was soviel heißt wie, „My friend, what’s up“
  2. Ich habe gelernt, mit meinen Händen zu essen. Es war am Anfang ein komisches Gefühl, weil man hier nicht nur feste Lebensmittel wie z.B. Brot mit den Händen isst, sondern auch z.B. Fufu oder Banku mit Soßen. Mit der Zeit habe ich mich daran gewöhnt und es lieben gelernt.
  3. Ich habe gelernt, schärfere Gerichte zu essen. In Ghana ist es üblich, dass Gerichte schärfer gewürzt sind, als die meisten es von Deutschland gewohnt sind. Auch wenn man krank ist, ist es verbreitet, eine sehr scharfe Suppe zu essen, um alle Krankheitserreger abzutöten.
  4. Da die Straßen in Ghana oft in nicht allzu gutem Zustand sind, habe ich gelernt stets Schlaglöchern im Boden auszuweichen, um den Unterboden des Autos nicht zu beschädigen, auch wenn man dafür manchmal etwas Slalom fahren muss.
  5. Ich habe gelernt, dass man in Ghana nicht unbedingt nach Regen fährt, sondern danach, wo Platz ist. Auch hupt man in Ghana weitaus häufiger als in Deutschland.
  6. Ich habe gelernt, dass Autos nicht nur dafür benutzt werden können, um Personen zu befördern. Auch Kühe, Ziegen oder Schweine passen problemlos in einen normalgroßen PKW und falls es doch mal Platzprobleme gibt, lässt man einfach den Kofferraum offen.
  7. Ich habe gelernt, dass man in Ghana Anschnallgurte nicht so wichtig nimmt und dass die Anzahl der Sitze im Auto keinesfalls die Anzahl an Personen begrenzt. In Ghana passen problemlos auch zwei Menschen auf einen Sitz.
  8. Ich habe gelernt, dass in Ghana Beerdigungen größer gefeiert werden, als Geburtstage. Sie können mehrere Tage dauern und wenn der König in deiner Stadt gestorben ist, dürfen alle Bewohner für mehrere Wochen nur rot oder schwarz gekleidet sein.
  9. Ich habe gelernt, dass es in Ghana viel viel heißer ist, als ich es mir vorgestellt hatte. Man ist ständig nassgeschwitzt und hat das Gefühl, dass man aufgrund des Schweißgeruchs für seine Mitmenschen eine Zumutung ist, aber nobody cares zum Glück :D.
  10. Ich habe gelernt, dass man in Ghana neben Englisch viele verschiedene Stammessprachen spricht, v.a. jedoch Twi.
  11. Ich habe gelernt, dass neben der Sprache auch Blickkontakte und weitere Laute eine wichtige Rolle in der Kommunikation in Ghana spielen. So kann ein ganz bestimmter Blick einer Mutter ihrem Kind z.B. klar und deutlich vermitteln, dass es genug ist und sie dieses Verhalten nicht mehr länger duldet.
  12. Ich habe gelernt, dass gewaltfreie Bildung leider noch keine Selbstverständlichkeit überall auf der Welt ist. Dafür weiß ich nun umso mehr zu schätzen, dass Kinder in Deutschland keine Angst vor psychischer oder physicher Gewalt in der Schule haben müssen.
  13. Ich habe gelernt, wie schnell man Menschen und ein Land, das man davor nicht kannte, in sein Herz schließen kann. Ghana fühlt sich für mich jetzt, nach meinem Praktikum, an, wie ein zweites Zuhause und ich bin für jeden Moment dankbar, den ich in diesem wundervollen Land verbringen durfte. <3