Chile,  Temuco

We Tripantu: Wintersonnwende

Zwei Monate in der Schule Trani Trani und We Tripantu als Höhepunkt
Mari Mari: das waren die ersten Wörter die ich in der Schule Trani Trani höre und sage! So begrüßt man sich auf Mapudungun, der indigenen Bevölkerung Chiles: die Mapuche.

Meine ersten Wochen vergehen schnell, da jeder Tag anders ist und ich die vielen Eindrücke, neuen Wörter, Abläufe und Namen erst mal verarbeiten muss. Und dann ist plötzlich Juni, der Monat der ganz den Feierlichkeiten des neuen Jahres der Mapuche gewidmet ist: We Tripantu. Während der Juni in Deutschland der Beginn des Sommers ist, verwandeln sich die goldenen Herbsttage hier langsam aber sicher in den regenreichen Winter. Neujahr ist der Tag der Wintersonnwende also um den 21.06., aber in der Schule wird bereits am 17., dem letzten Tag vor den Winterferien gefeiert. Auch am ersten Schultag im Juni wird sich schon mal auf We Tripantu eingestimmt: alle tragen traditionelle Kleidung, alle bringen etwas zu essen mit und teilen, alle teilen Mate, alle sitzen gemeinsam in der Ruka (einem traditionellen Haus) und reden, singen, musizieren und lernen gemeinsam über Bräuche während We Tripantu.

17.06.: Das eigentliche We Tripantu Fest

Seit Wochen üben die Kinder, die in der Zeremonie teilnehmen die traditionellen Tänze und die traditionellen Musikinstrumente zu spielen. Zur Feier kommen auch Eltern der Kinder, Mitarbeitende der Trägerorganisation und der Universität, mit der Trañi Trañi immer wieder zusammen arbeitet und auch der Lonko (Anführer einer Mapuche Gemeinschaft). Die Ruka ist voll! Es ist wuselig und es gibt wieder unfassbar viel zu essen und natürlich Mate! Nach der Zeremonie, dem gemeinsamen Musizieren und einigen Reden gibt es Frühstück und zum Abschluss ein gemeinsames Mittagessen, das das Kollegium mit Hilfe vieler engagierter Mütter gekocht hat. Es ist mein letzter Tag in der Schule, deswegen sitzen wir noch eine Weile zusammen nachdem alle weg sind, trinken Mate aus Grapefruit und sprechen über das vergangene Schuljahr.

Mein letztes Wort „Chaltumay“, Danke!