Wir können es kaum glauben – die letzte Woche unseres Praktikums in Uganda ist vorbei: eine gute Möglichkeit, die letzten Wochen revue passieren zu lassen und euch ein bisschen von unseren Erlebnissen zu berichten…
Das Besondere am Praktikum in Uganda ist die Kombination aus der Arbeit im Rainbow House of Hope und dem Schulpraktikum. Was uns ganz besonders gefiel, ist der Einblick in zwei komplett unterschiedliche Schulen.
Zwei Tage die Woche verbrachten wir in der St. Peters School, einer staatlichen Primaryschool (1.-7. Klasse) mit Internatsangebot. Diese Schule zählt mit ca. 3700 Schüler/innen zu einer der größten in ganz Uganda. In einer Klasse werden zwischen 90 und 160 Kinder unterrichtet. Jeden Dienstag findet morgens Aerobics mit den 1.-3. Klassen statt, an dem wir regelmäßig teilnahmen und auch selbst mitwirkten, indem wir uns Choreografien zu deutschen Songs überlegten. Das machte den Schüler/innen und uns gleichermaßen viel Spaß und es war eine einzigartige Erfahrung, so viele Kinder im Tanzen anzuleiten.
In der Klasse P4 White (Internatsklasse), in der wir die meiste Zeit verbrachten, hielten wir verschiedenste Unterrichtsstunden, z. B. zu den Themen „Leadership“, „Familymodels“ und „How to avoid rubbish“. Da die Klassenstärke mit einer Anzahl von 3-4 deutschen Klassen immens ist, wird vor allem frontal unterrichtet, viele Definitionen und Begriffe an der Tafel werden von der Lehrkraft genannt und von allen gemeinsam wiederholt. In unseren Stunden versuchten wir dennoch, die Kinder durch Gruppenarbeit und Eigenaktivität so gut es ging einzubeziehen. Einige Male war auch Spontanität gefragt, als uns die Lehrer baten die Schüler/innen in ihrer Abwesenheit zu beschäftigen. Dies war am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig für uns. Allerdings merkten wir schnell, dass sich die Kinder über unsere kleinen spontanen Spiele/Lieder sehr freuten und auch viele Fragen zu unserer Herkunft hatten.
Ein großer Kontrast zu unserem Montags- und Dienstagsprogramm in der St. Peters School war das Praktikum in der kleinen St. Gabriels School jeden Mittwoch und Donnerstag. Diese Privatschule besteht aus Kindergarten und Primaryschool und zählt insgesamt nur 42 Kinder, wodurch wir die Möglichkeit hatten, auch praktische Dinge mit den Schüler/innen umzusetzen. Unser vordergründiges Ziel war die Realisierung kreativer Projekte, bei denen die Schüler/innen Spaß haben und die Zeit genießen können. Insbesondere durch Corona stehen ansonsten nämlich die Leistungserbringung und der Zeitdruck sehr im Vordergrund.
So gestalteten wir jeden Mittwochmittag ein kleines Sportprogramm, backten mit den Kindern Pancakes, gestalteten ein Schulplakat mit Fingerfarben und führten ein Projekt zum Thema Müll durch. Hier hielten wir in etwas modifizierter Form zunächst auch die theoretische Unterrichtsstunde wie in der St. Peters School und widmeten uns dann auch der Frage, was aus Müllresten gemacht werden kann. Als ein Beispiel sammelten wir leere Wasserflaschen und -kanister, aus denen die Kinder wunderschöne Trommeln und Ratschen gestalteten. An unserem letzten Tag sangen wir gemeinsam mit der ganzen Schule das Lied „I like the flowers“ inklusive der deutschen Strophe „Ich lieb den Frühling“ und die Kinder begleiteten den Gesang mit ihren selbst gebastelten Instrumenten.
Unsere einzigartigen Erfahrungen an jeder der beiden Schulen werden uns für unser anstehendes Referendariat in Deutschland sicher sehr helfen. Wir werden die liebenswerten Schüler/innen und aufgeschlossenen Lehrer unheimlich vermissen!
Sophia & Amelie