Kinder sind unsere Zukunft – das ist der Leitsatz des Rainbow House of Hope Uganda (RHU). Das neue RHU befindet sich etwas außerhalb von Kampala im etwa 25 km entfernten Maya. Der bisherige Standort in Nsambya, Kampala muss leider nach und nach aufgegeben werden. Da die Regierung in Zukunft ein „schönes“ Stadtzentrum will, in dem gewisse Slums nicht vorgesehen sind, werden Menschen rund um das bisherige RHU vertrieben.
Das RHU wurde 1998 von den Sozialarbeitern Micheal Mwase und Geoffrey Tumusiime gegründet und ist ein Kinder- und Jugendzentrum für benachteiligte Kinder und junge Erwachsene. Ziel ist es, Fähigkeiten zu vermitteln, sich aus eigener Kraft eine bessere Zukunft aufzubauen und Talente zu fördern. Dies wird den jungen Menschen durch Schulpatenschaften und Ausbildung in verschiedenen Berufssparten, wie Schneiderei, Schreinerei und Landwirtschaft ermöglicht. Zum Beispiel kann dort durch Hühner- und Schweineaufzucht sowie eigenen Gemüse- und Obstanbau nachhaltiges Landwirtschaften erlernt werden. In Zukunft sollen auf dem in Terrassen angelegten, wunderschönen Grundstück weitere Pläne realisiert werden, die in erster Linie ein Come-Together mit der Dorfgemeinschaft und Workshops ermöglichen. Seit 2006 unterstützt ein gleichnamiger deutscher Verein das RHU mit Ideen, viel Herzblut und finanziellen Mitteln.
Jeden Freitag durften auch wir Teil der Arbeit und der Projekte im RHU sein. Ein Hauptprojekt des RHU ist die Umwelt- und Nachhaltigkeitsbildung, insbesondere den gefährdeten Baumbestand, aufgrund hoher Abholzung, zu sichern. Diesbezüglich hat sich das RHU das Ziel gesetzt, in den nächsten zwei Jahren 50000 Bäume auf dem eigenen Grundstück, in Schulen und Dörfern zu pflanzen. Wir durften selbst Bäume und Blumen auf dem Gelände pflanzen und an die Dorfgemeinschaft verteilen. Ein Mangobaum z. B. schützt nicht nur das Klima, sondern ist zugleich eine Nahrungsquelle für die Familien vor Ort.
Ein weiteres Programm des RHU dreht sich um HIV, Aufklärung und die Menstruation. An einem Tag hatten wir die Möglichkeit, einen Workshop zu sogenannten Afripads (wiederverwendbaren Damenbinden) an einer Schule durchzuführen. Das Ziel solcher Aktivitäten ist es insbesondere, das Tabu zu brechen, über solche Themen zu sprechen und Fragen zu beantworten.
Wir bekamen außerdem die Möglichkeit, am Wash&Smile-Projekt in Schulen mitzuwirken, das sich rund um die Themen richtiges Hände waschen und Zähne putzen dreht. Die Kinder lernen auf spielerische Art und Weise die große Bedeutung dieser Themen kennen, die in Uganda keineswegs eine Selbstverständlichkeit sind. Sie eignen sich über Diskussionen Wissen an, das sie anhand von kleinen Theaterstücken an ihre Mitschüler weitergeben.
Bei monatlichen Community-Meetings können die Dorfbewohner ihre Anliegen und Probleme jeglicher Art aussprechen und gemeinsam mit den Mitarbeitern des RHU mögliche Lösungen erarbeiten. Die letzten zwei Jahre der Coronakrise haben insbesondere die arme Bevölkerung in Uganda stark getroffen. So wurden z. B. viele junge Mädchen schwanger, wurden von der Familie verstoßen und kehrten nicht wieder in die Schulen zurück. Wir fanden es sehr beeindruckend, wie die Menschen offen darüber sprachen und nach Lösungen suchten, wie solchen Mädchen als Community geholfen werden kann.
Die Arbeit mit den sehr aufgeschlossenen Mitarbeitern des RHU war für uns eine erlebnisreiche Abwechslung neben dem Schulalltag. Das Mitwirken in diesen unverzichtbaren Projekten vor Ort werden wir nie vergessen!
Sophia & Amelie