Am 30.05.2024 startete mein Abenteuer in Thailand. Los ging es mit einem Vorbereitungsseminar in Bangkok, das vom Goethe-Institut organisiert wurde. Dort lernte ich gleich die andere Deutschassistenten kennen, die auch an Schulen in Thailand unterrichten werden. Wir wurden am ersten Abend in ein sehr schönes Restaurant eingeladen und es wurde so ziemlich jedes Gericht der Speisekarte bestellt, damit wir das thailändische Essen kennenlernen. Es war alles unglaublich lecker!
Am nächsten Tag startete dann das Vorbereitungsseminar, das insgesamt zwei Tage ging. Wir lernten die Unterrichtsmaterialien kennen, mit denen an den Schulen Deutsch unterrichtet wird, bekamen Tipps für den Unterricht und durften in einer Deutschstunde am Goethe-Institut selbst hospitieren. Ich fühlte mich danach auf jeden Fall gut vorbereitet für die kommende Zeit. Manche Deutsch-Assistenten wurden gleich im Anschluss an das Seminar von ihren Betreuungslehrkräften abgeholt und sind an ihre Schulorte gebracht worden. Ich wurde erst am nächsten Tag abgeholt und hatte so noch etwas Zeit, Bangkok zu entdecken. Die Stadt ist total anders als alle Städte, die ich davor kennengelernt habe. Besonders an den Verkehr musste ich mich erst gewöhnen, vor allem, weil es oft keine Bürgersteige gibt und man neben den verrückten Auto- und (besonders) Rollerfahrern gehen muss. Total gut hat mir der Kontrast zwischen alten Tempeln und riesigen Hochhäusern gefallen.
Kanchanaburi
Am nächsten Morgen wurde ich dann von den zwei Deutschlehrern mit dem Schulbus abgeholt und nach Kanchanaburi gebracht. Meinem neuen Zuhause für die nächsten zwei Monate. Die Stadt ist ganz anders als das chaotische Bangkok. Sie ist umringt von grünen Bergen und dazwischen schlängelt sich der Fluss Kwai durch die Stadt. Mein Apartment ist sehr zentral und ich kann alles sehr gut zu Fuß erreichen. Die Wohnung selbst ist einfach eingerichtet. Es gibt ein Bett, einen Schrank und einen Tisch. Eine Küche gibt es nicht, was aber ganz normal für thailändische Apartments ist. Hier geht man lieber zum Nachtmarkt neben an und kauft sich dort etwas für nur ein paar Baht.
Kanchananukroh Schule
Dann hatte ich meinen ersten Schultag an der Kanchananukroh Schule. Es gibt 4.300 Schüler*innen und 230 Lehrer*innen. Ich sollte mich bei der morgendlichen Zeremonie auf der Bühne vor allen Leuten auf Thai, Englisch und Deutsch vorstellen. Da war ich dann doch etwas nervös. Aber es hat alles gut geklappt und ich habe vom Direktor einen Blumenstrauß angesteckt bekommen. Das war für mich ein sehr besonderer Moment. Ich habe die restliche Woche in den verschiedenen Deutschklassen hospitiert und die Schüler*innen kennengelernt. Ihre Deutschkenntnisse sind sehr unterschiedlich, aber für alle ist es sehr schwer, wenn ich nur Deutsch spreche.
Insgesamt kann man ab Materium 1 (etwa 5. Klasse) bis Materium 6 (12. Klasse) Deutsch lernen. Ich habe 9 Unterrichtsstunden in der Woche, die ich den freien Stunden zwischendurch vorbereite. Die anderen Language Teacher, mit denen ich in einem Lehrerzimmer sitze, sind sehr nett und sie versuchen mich auch immer wieder in Gespräche zu integrieren. Sonst wird im Lehrerzimmer aber natürlich auch viel Thai gesprochen. Anwesenheitspflicht ist immer von 07:30 – 16:30 Uhr. Man bekommt ein Mittagessen gestellt, das anders als in den meisten deutschen Kantinen auch wirklich gut schmeckt. Außerdem ist es als Frau Pflicht, eine Bluse und einen langen Rock zu tragen, der mindestens bis zu den Knieen geht. Männer tragen ein Hemd und eine Anzughose.
Zwischenstand
Nun bin ich seit zwei Wochen in Kanchanaburi und habe mich schon sehr gut eingelebt. Es gibt noch andere thailändische Praktikanten, mit denen ich öfter etwas am Abend mache. An den Wochenenden erkunde ich entweder alleine oder mit den beiden Deutschlehrern die Gegend. Gestern haben wir einen kleinen Ausflug gemacht und die Tempel in der Umgebung besichtigt. Wir waren erst beim Wat Ban Tham: Ein Tempel, der in einer Höhle im Berg eingebaut ist. Um dort hinzukommen, muss man viele Stufen steigen, aber das lohnt sich definitiv und man hat eine tolle Aussicht auf Kanchanaburi und den Kwai. Danach ging es weiter zum Tiger Cave Temple, eine riesige Tempelanlage mitten auf einem Berg. Man musste wieder viele Treppen steigen und stand dann vor einer riesigen Buddha Statue, wirklich sehr beeindruckend. Von dort hatte man einen tollen Ausblick auf die umliegenden Reisfelder. Dort waren wir im Anschluss auch Mittagessen und haben in einem traditionellen thailändischen Restaurant Som Tam (Papaya Salat) gegessen. Normalerweise esse ich in Deutschland nicht gerne scharf, aber mittlerweile gewöhne ich mich daran. Nach den Tailändern schmeckt das Essen erst, wenn mindestens eine Chili drin ist. Nach dem Mittagessen sind wir erst zum Giant Raintree, einem riesigen Baum gefahren, der hier eine bekannte Sehenswürdigkeit ist. Anschließend ging es weiter zu einem der vielen wunderbare Cafés hier in der Umgebung.
Es gibt hier wirklich unglaublich viel zu sehen und ich freue mich sehr auf die nächsten Wochen, die noch folgen werden.