Schon vor einiger Zeit hatte mich eine der Deutschlehrerinnen gefragt, ob ich am „field trip“ in ein paar Wochen teilnehmen möchte. Ohne genau zu wissen, was mich erwartet, habe ich sofort zugesagt. Ich kenne Schulfahrten natürlich schon zu Genüge aus Deutschland und meiner eigenen Schulzeit. Umso gespannter bin ich nun darauf, bei einer thailändischen Schulfahrt dabei sein zu können. Wie sich schon bald heraus stellte, war das Reiseziel der Freizeitpark „Dream World“ in der Nähe von Bangkok. Ich musste innerlich etwas schmunzeln. Das Ziel unterschied sich schonmal nicht von typisch deutschen „Wandertagen“. Wann immer uns Schüler*innen damals die Wahl gelassen wurde, entschieden auch wir uns für den nächstgelegenen Freizeitpark. Was jedoch anders ist, ist der Tag des Ausflugs. Er findet immer zum Leid der Lehrer*innen (und auch Schüler*innen) an einem Samstag statt.
Die Abfahrt
Bereits um 04:30 Uhr klingelte mein Wecker. Es stand ein langer Tag bevor. Die Deutschlehrerin holte mich ab und wir fuhren gemeinsam zur Schule. Dort warteten bereits die ersten Schüler*innen und Lehrer*innen, die uns noch recht verschlafen begrüßten. Nachdem der letzte Haken auf der Anwesenheitsliste gesetzt wurde, ging es zu den Bussen. Und mit Bussen meine ich 16 große Reisebusse, die nur für Materium 6, also einer einzigen Jahrgangsstufe bereitstanden. Die restlichen Stufen hatten den Ausflug schon an den Wochenenden zuvor gemacht. Bei einer Schule mit über 4.000 Schüler*innen benötigt man wohl ein gewisses Organisationstalent. Die Kolonne an Bussen ist pünktlich um 06:00 Uhr abgefahren. Die erste Stunde war noch sehr ruhig, spätestens aber nach der ersten Pause war es dann mit der Ruhe vorbei. Ein Schüler wurde als DJ auserkoren und durfte sein Tablet anschließen. Die restlichen zwei Stunden Fahrt wurden dann die neusten Hits der thailändischen Popmusik gespielt.
Endlich da
Nach einer dreistündigen Fahrt sind wir dann endlich beim Freizeitpark angekommen. Ich habe mich einer Gruppe von Schüler*innen angeschlossen, die ich zum Teil aus der Deutschklasse kenne. Da sie schon einige Male in dem Park waren, kannten sie sich super aus und haben mich auch gleich zu den besten Fahrgeschäften geführt. Da ich selbst gerne alle möglichen Achterbahnen und Wasserrutschen fahre, habe ich auch alles mitgemacht. So hatten nicht nur die Schüler*innen ihren Spaß, sondern auch ich. Sowohl die Deutsch- als auch die Englischkenntnisse der Schüler*innen sind bei Weitem nicht ausreichend, um richtige Gespräche zu führen, aber sie haben alles gegeben, um sich mit mir zu verständigen. Insgesamt ist das Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler ganz anders als in Deutschland. Während in Deutschland oft eher eine gewisse Distanz gewahrt wird, ist es in Thailand viel familiärer. Jeder kümmert sich hier um jeden. Das gefällt mir wirklich gut.
Ein toller Tag geht zu Ende
Nach einem ereignisreichen Vormittag mit vielen Achterbahnen und Gruselhäusern gab es dann Mittagessen. Wie in Thailand üblich, konnte man zwischen verschiedenen Reis- und Nudelgerichten auswählen. Leider hat es währenddessen angefangen zu schütten, was die Schüler*innen jedoch nicht davon abgehalten hat, nach der Mittagspause den restlichen Park zu erkunden. Ich bin bei den Lehrer*innen geblieben und habe mich mit ihnen unterhalten.
Schon um 14:00 Uhr ging es dann wieder mit dem Bus zurück nach Kanchanaburi. Die Rückfahrt hat sich sehr gezogen. Insgesamt 4 Stunden waren wir unterwegs. Ich war vollkommen erschöpft, als wir schließlich um 18:00 Uhr wieder an der Schule ankamen. Ein wirklich schöner, aber auch anstrengender Tag ging zu Ende.