Stellenbosch,  Südafrika

Frühling in Stellenbosch

Die letzten Wochen waren gefüllt mit Sonnenschein, Liebe, Herausforderungen und wundervollen Momenten.

Die Kinder in der Schule und in der Aftercare sind mir immer mehr ans Herz gewachsen. Sie kommen oft mit einem strahlenden Lächeln auf einen zu und umarmen gerne. Sie suchen Liebe und Aufmerksamkeit und freuen sich, wenn man mit ihnen gemeinsam spielt, lacht und etwas erzählt oder singt. Die Kinder in der Schule waren sehr neugierig und haben viele Fragen gestellt. Aber auch ich konnte einiges von ihnen lernen. Das Usiko-Team freut sich immer sehr, wenn man Ideen für Angebote zum Basteln oder Spielen hat, die man mit den Kindern umsetzen kann. Der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt und es entstehen oft spontane Aktionen. 

Ich hatte das Glück, mit auf ein Usiko-Wilderness-Camp mit einer siebten Klasse fahren zu dürfen. Ich konnte die spanenden Rituale, Spiele und Aktivitäten miterleben, wir waren in den Bergen wandern und im Fluss baden. An diesem Wochenende haben viele wichtige Gespräche stattgefunden. „Your community is burning. Don‘t be the one that starts the fire, be the one that ends the fire.“ Es war eine sehr intensive und emotionale Zeit, in der alle die Ruhe und Kraft Natur nutzen konnten.

Mir war es wichtig, mich möglichst viel mit den Menschen dort zu unterhalten. Ich habe viel darüber gelernt und auch gesehen, wie die Kinder leben und mit welchen Schwierigkeiten sie täglich konfrontiert werden. Leider spielt auch der Unterschied zwischen den „black people“, „coloureds“ und „whites“ immer noch eine sehr große Rolle und ich habe sehr viele Geschichten gehört, wie die Menschen immer noch unter Rassismus und Ungerechtigkeit leiden. Von ein paar Lehrerinnen konnte ich einiges über die Schule lernen und konnte dann besser verstehen, warum sie so streng mit den Kindern sein müssen und dass sie es aus Liebe zu ihnen machen. Vor allem die Uber-Driver haben sich über Gespräche gefreut und haben viel von ihrer Heimat oder teilweise dem Leben im Township erzählt. Auch mit meinen Gastgebern Linda und Irwin konnte ich mich viel austauschen und einiges Über die Kultur und das Leben in Südafrika lernen.

Meine Freizeit habe ich mit vielen Aktivitäten gefüllt. Ich habe Ultimate-Frisbee mit Studierenden in Stellenbosch gespielt, war auf einem Rugby-Spiel, habe bei einer Sokkie-Night viel getanzt, habe Stellenbosch zu Fuß erkundet und war in Museen, war auf ziemlich vielen Märkten und Sonntags in der Kirche. Ich habe viele liebe Menschen kennengelernt, mit denen ich zu Sonnenaufgang auf verschiedene Berge gewandert bin, durch Kapstadt gefahren bin, die Natur auf den Weinfarmen genossen habe, Sonnenuntergänge am Strand bewundert habe und Rooftop-Braais mit typisch südafrikanischem Essen erlebt habe. Ich habe von der Ruhe in Jamestown, den blühenden Blumen im Garten, den verschmusten Hunden, der warmen Sonne und dem Blick auf die Berge nicht genug bekommen können. 

Ich bin sehr dankbar für diese einmalige Erfahrung. Usiko hat mir dieses lehrreiche und herzerwärmende Praktikum mit den Kindern ermöglicht, ich konnte aber auch einen Einblick in die wertvolle Arbeit des Usiko-Teams mit den jungen Menschen bekommen, mit der sie viel bewirken können. Ich bin sehr dankbar für die unfassbar herzlichen Menschen, egal ob jung oder alt, die ich kennenlernen durfte. Ich werde diese wunderschöne Zeit in Südafrika für immer in Erinnerung behalten.