Nach knapp sieben Wochen hier, wird es Zeit, einige Eindrücke und Erlebnisse in Südafrika Revue passieren zu lassen.
Trotz guter Vorbereitung und jeder Menge Tipps und Empfehlungen ereilte mich in den Tagen nach meiner Ankunft ein Schock, der mich härter traf als erwartet und der mich sogar gesundheitlich herausforderte. Ich musste feststellen, dass ich den südafrikanischen Winter gehörig unterschätzt hatte. Ausgestattet mit einer Garderobe für den deutschen Herbst lehrte mich die hiesige Kälte das Frieren. Mir wurde zwar versichert, dass dies der kälteste Winter der Region seit langem und keineswegs normal sei. Dennoch bezahlte ich die ungenügende Kleidung sowie das Fehlen einer Zentralheizung in den meisten Häusern in Südafrika mit einer formvollendeten Erkältung.
Um diesen Umständen entgegenzuwirken, führte mich mein Weg in einen der vielen kleinen und liebenswerten Läden in Stellenbosch, wo ich mir eine angemessene Jacke zulegte.
Kaum hatte ich diese Investition getätigt, wurde auch das Wetter besser und das Land zeigte sich von seiner besten Seite. Neben der Betreuung von Schulkindern ergab sich auch die Möglichkeit, die Mitarbeiter des NGO Usiko und auf mehrere Wildniscamps zu begleiten und deren Methoden der Sozialarbeit unter Einbeziehung der Natur kennenzulernen. Die dort gesammelten Eindrücke bilden sicher mit das Highlight der von mir in Südafrika gesammelten Erfahrungen, denn es gab mir die Möglichkeit sowohl die Herzlichkeit der Menschen am eigenen Leib zu erleben aber auch teils sehr intime Einblicke in viele, mitunter auch tragische Schicksale zu erhalten.
Neben der Arbeit bei Usiko ergab sich jedoch auch die Möglichkeit, das Umland von Stellenbosch zu erkunden und auch einen Roadtrip ins Hinterland zu unternehmen.
Dieser Roadtrip begann in Kapstadt, entlang der Road 62 bis nach Oudtshoorn. Die Road 62 führt durch eine Halbwüste und andere wunderbare Berglandschaften, welche ebenso abwechslungsreich und einzigartig sind wie ihre Bewohner. So traf ich auf diesen Erkundungstouren mit einer weiteren Praktikantin etwa ein britisches Ehepaar, dass seine Tätigkeit in der Londoner Businesswelt gegen ein kleines Cafe in einem Küstennest tauschte oder einen Herbergswirt, der in seinem Hinterhof eine der größten Modellferrarisammlungen der Welt beherbergt. Diese Geschichten
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der Menschen dieses Landes bereichern die Eindrücke der Reise durch diese wunderschönen Landschaften noch zusätzlich und auch der Winter zeigte sich mit strahlendem Sonnenschein und ab und an milden Temperaturen von seiner besten Seite.
So kann ich sagen, dass sich eine Reise in den südafrikanischen Winter lohnt. Man sollte jedoch eine gute Winterjacke, eine Portion Glück und zur Not einen Vorrat an Taschentüchern mitbringen.
Viele Grüße,
Johannes P.