In meinem heutigen Blogeintrag möchte ich auf eine ganz besondere Zeit zurückblicken, nämlich meine Erfahrungen an der Franz Liszt Schule und in Costa Rica insgesamt. Es war eine aufregende Zeit voller neuer Eindrücke und Erlebnisse, die ich gerne mit euch teilen möchte.
Gemeinsam mit meiner Mitpraktikantin Leah übernahm ich, ab der zweiten Praktikumswoche, den Mathematikunterricht für die 2., 3., 4. und 5. Klasse, nachdem die ursprüngliche Lehrerin die Schule überraschend verlassen hatte. Die Herausforderung bestand darin, den Unterricht nicht nur auf Deutsch, sondern auch auf Englisch und Spanisch zu gestalten, um sicherzustellen, dass alle Schülerinnen und Schüler folgen konnten. Es brauchte einige Zeit, bis wir eine passende Mischung gefunden hatten, die für uns und die Kinder funktionierte. Zusätzlich zum regulären Unterricht boten wir am Nachmittag gezielte Einzelförderung in Deutsch für Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 10 bis 12 an, mit dem Ziel, sie auf die mündliche Prüfung des deutschen Sprachdiploms vorzubereiten. Das Erstellen von Tests für die 4. und 5. Klasse, die Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler darauf und das Bewerten der Arbeiten, mit einem uns unbekannten Notensystem, waren Aufgaben, die uns vor einige Herausforderungen stellten. Doch es war auch eine wertvolle Erfahrung, eine solche Verantwortung übertragen zu bekommen und wirklich aktiv Unterricht gestalten zu dürfen.
Schwierige Situationen waren für mich der Umgang mit respektlosem Verhalten und übermäßiger Lautstärke, mit denen wir besonders in einer der Klassen konfrontiert wurden. Gelegentlich lauter werden zu müssen und Kinder zu tadeln, war für mein Empfinden eine zu häufig auftretende Begleiterscheinung. Diese Erfahrungen halfen mir jedoch dabei mich damit auseinanderzusetzen, welche Art von Lehrkraft ich in der Zukunft sein möchte und welche eher nicht. Insgesamt bin ich der Überzeugung, dass der tägliche eigenverantwortliche Unterricht, mir Routine im Unterrichten ermöglicht hat und ich mich nun kompetenter und sicherer fühle vor Klassen zu stehen. Abgesehen davon habe ich das Gefühl mein Spanisch hier noch weiter ausgebaut zu haben.
Neben der Arbeit an der Schule hatte ich an den Wochenenden die Gelegenheit, das Land zu erkunden und neue Orte zu entdecken. Besonders in Erinnerung bleiben mir Ausflüge zu Vulkanen, Regenwäldern und nach Manuel Antonio, wo ich die wunderschönen Strände des Nationalparks genießen konnte, sowie nach Santa Teresa, wo ich Surfen gelernt habe. Und natürlich darf ich das Essen nicht vergessen! Jeden Morgen startete ich mit einer Portion Gallo Pinto in den Tag und probierte viele andere köstliche Gerichte aus der costa-ricanischen Küche, darunter zum Beispiel die leckeren Patacones (frittierte Kochbananenscheiben). Insgesamt war meine Zeit an der Franz Liszt Schule und in Costa Rica eine unglaublich bereichernde Erfahrung, die ich niemals vergessen werde. Ich bin dankbar für die vielen Erinnerungen und würde mich freuen dieses tolle Land nochmal zu bereisen!