Viele Frühlingsgrüße aus der kleinen Stadt Oroshàza
Als ich nach ein paar Tagen in Budapest in der kleinen Stadt Oroshàza ankam, wurde ich am Bahnhof nicht nur von meiner Betreuungslehrerin Szilvia begrüßt, sondern auch von einigen Siebtklässlern, die sich sehr freundlich vorstellten. Die Jungs hatten sogar ein Schild mit „Herzlich Willkommen“ dabei, das große Plakat hatten sie im Klassenzimmer vergessen.
Leider bemerkte ich nach meinem ersten Schultag, dass ich Corona habe… Das Kennenlernen der neuen Stadt und der Menschen dort verschob sich dadurch. Auch musste ich mich an den späteren Schultagen erst einmal bei den Lehrerkollegen durchfragen, um für den Nachmittag Freizeitbeschäftigungen zu bekommen. Es dauerte etwas, aber jetzt bin ich ganz gut eingedeckt:
Ich bin sehr dankbar, beim Volkstanzkurs teilnehmen zu dürfen. Diesen leiten aktuell zwei junge Männer, die ihre Erklärungen auch gerne auf Englisch übersetzen und einem auch gerne einzeln nochmal Schritte zeigen, was sehr lieb ist! Wir machen dort sehr unterschiedliche Tänze: Einige im Kreis, bei denen man sich an der Hand hält oder es sogar einen inneren und äußeren Kreis gibt, andere sind Paartänze oder „Solotänze“. Zudem besuche ich einen Zumba-Kurs direkt an der Schule. Außerdem hatte ich ein von Deutschen finanziertes Tierheim in Oroshàza angeschrieben und wurde von einem sehr netten Deutschen, der für ein paar Jahre in Ungarn lebt, durchgeführt. Heute durfte ich sogar mit einem Hund spazieren gehen!
Auch stellte sich auch heraus, dass noch zwei weitere Praktikantinnen über eine Kulturweit-Organisation in Oroshàza waren. Mit diesen erlebte ich dann meinen ersten Wochenendausflug nach Szeged. Die katholische Kirche dort ist wirklich wunderschön bemalt! Leider hatte die Synagoge (welche die viertgrößte Synagoge der Welt ist) doch nicht offen, aber vielleicht schaffe ich es ja noch einmal nach Szeged.
Nun zur Schule: Die Schule dort geht von der 1. bis zur 12. Klasse, ab der 9. Klasse beinnt das dortige Gymnasium. Durch die Kinder im Grundschulalter sind lauter schöne, gebastelte Bilder an der Wand. Auch sind überall im Treppenhaus Pflanzen verteilt, was eine äußerst angenehme Atmosphäre erzeugt. Insgesamt gehen ca. 600 Schüler:innen auf die Schule. Die Schüler:innen lernen Englisch und Deutsch schon ab den untersten Klassenstufen. Das Lehrerkollegium ist sehr herzlich, besonders mit den Deutsch- und Englischlehrern kann man sich gut austauschen. Das Unterrichten macht mir viel Spaß. Da ich viele Stunden öfter halte, kann ich meine Erfahrungen aus der vorigen Klasse direkt anwenden und manche Aspekte immer wieder variieren. Auch ist es sehr angenehm, dass die Klassen für Deutsch halb geteilt werden, dadurch habe ich meist bloß 10-14 Schüler:innen auf einmal.
Diese Woche durfte ich mich vor den acht Grundschulklassen im Festsaal vorstellen: Wir haben Spiele gespielt und mir wurden einige Fragen gestellt. Zum Schluss gab es lauter deutsche Kinderlieder zum Mitsingen. Ich glaube, wir sind alle mit einer sehr guten Stimmung und dem ein oder anderen Ohrwurm in den Nachmittag gestartet 😊
Ich bin schon gespannt auf das kommende Wochenende: Da werde ich mit einer Lehrerin zusammen nach Gyula fahren, mir die Burg anschauen und vielleicht in die Konditorei dort gehen. Am Tag darauf geht es, wenn alles klappt, mit einer anderen Lehrerin und ihrer Familie zu einem nahegelegenen Schwimmbad, um dort zu schwimmen und im Thermalwasser zu sitzen. Des Weiteren wurde ich von einer 11. Klasse zum Langos-Essen und von einer 7. Klasse zum Eis essen eingeladen, worauf ich mich sehr freue. Auch darf ich nächsten Freitag an einem Schulausflug nach Budapest teilnehmen. Ich bin gespannt, was sonst noch so passieren wird, bis ich doch schon sehr bald (zu Beginn der Osterferien) wieder heimfahren werde.