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Über ein Abenteuer das zum Praktikum wurde – und umgekehrt

Die Menschen dort haben immer ein Lächeln im Gesicht

Der Teil vom Abenteuer zum Praktikum verlief ganz schnell: Ich bewarb mich relativ kurzfristig auf einen Restplatz für 2022 und bekam diesen dann auch im Schnelldurchlauf. Abenteuerlich wurde es dann, als es um die Vergabe des Visums für meinen Aufenthalt ging. Grund dafür war, dass die Mitarbeiter in der Ghanaischen Botschaft in Berlin es sich einen Spaß daraus machten, jeden so lange warten zu lassen bis man sich nicht mehr sicher war ob man jemals das Praktikum rechtzeitig antreten können würde.

Hat am Ende aber doch geklappt, sonst würdest du hier nicht diesen Blogeintrag lesen können. Also kommen wir zu dem Teil wie das Praktikum zum Abenteuer wurde.

Wenn ich einen Vergleich für meine Zeit in Ghana finden müsste, dann würde ich sagen war Sie ebenso holprig wie interessant wie eine Autofahrt auf den dortigen Straßen. Niemals hätte ich zuvor erwartet, dass es ein solches Abenteuer werden würde. Irgendwann habe ich aufgehört zu zählen wie häufig ich Autos den Hang hinuntergeschoben habe um sie wieder zum anspringen zu bekommen, oder aus Schlammlöchern schieben musste. Hatte man ein Problem, so konnte man sich aber einer Sache gewiss sein: Der Hilfsbereitschaft der Menschen.
Um noch einmal auf die Straßen zurückzukommen: Stell dir vor du lässt dich rückwärts auf ein Trampolin fallen. Ungefähr so fühlte sich die Fahrt häufig an. Die Schwierigkeit bei einer Autofahrt bestand häufig darin, den Schlaglöchern geschickt auszuweichen ohne gleichzeitig in einem, durch den vielen Regen in der Regenzeit hervorgerufenen Schlammloch stecken zu bleiben. Ich glaube Menschen aus Ghana würden sich auf unseren Straßen geradezu langweilen 😉.

Auch an vielen anderen Stellen bietet das Land viele Überraschungen. So habe ich mich einmal quer durch die exotische Küche probieren dürfen, von Yam über Plantain, Fufu, Banku und Bushmeat war alles dabei. Dank der sehr liebenswerten Gastfamilie taucht man schneller und intensiver in das Land und die Kultur ein, als ich es jemals für möglich gehalten hätte. In meiner kurzen Zeit in Ghana, hatte ich das Gefühl ein kleiner Teil des an dem ghanaischen Leben sein zu dürfen, was nicht zuletzt an den Menschen liegt, die einen begeistert an ihrem Leben teilhaben lassen. So kam ich auch einmal dazu, einen Gottesdienst in der Kirche zu besuchen. Dieser ist mit nichts hier vergleichbar, sondern kommt eher mit einer kleinen Feier gleich. Ungefähr drei Stunden wurde getanzt, gesungen und gepredigt und die Energie der Menschen dabei war ansteckend (es gab sogar ein Schlagzeug in der Kirche!!).

Mein Gastvater sagte mir mal: „Es gibt zwei Dinge die Ghanaer zusammenbringen. Das eine sind Beerdigungen, das andere ist der Fußball“. Obwohl Fußball, und auch Sport im allgemeinen alle Menschen dort begeistert, so ist es doch leider häufig kein Teil des Schulunterrichts. Um das zu ändern, entschlossen wir uns während meines Aufenthalts anzufangen eine Sportanlage für die Schüler zu bauen. Wir fingen damit an, eine Weitsprunggrube für die Schule zu „bauen“ und die sportbegeisterten Kinder in das Weitspringen einzuführen. Wie kann man sich den Bau einer Weitsprunggrube in Ghana vorstellen? Nachdem die Grünfläche per Hand von dem ganzen Gestrüpp befreit worden war hoben wir zusammen in ein paar Tagen auch per Hand eine Grube aus und füllten diese mit Sägespänen aus einem nah gelegenen Sägewerk. Und schon war der erste Teil der neuen Sportanlage errichtet. Am Ende war auch dieses Projekt nur möglich, weil die Leute vor Ort alle Zeit und Energie investierten, um die Schule jeden Tag ein Stück weiterzuentwickeln.

Mein FAZIT: Wenn du es mal schaffen solltest nach Ghana zu kommen, sei es als Praktikant als Reisender oder um dort zu arbeiten, dann sei offen und geh auf die Leute zu und ich garantiere dir, auch dein Aufenthalt wird ein kleines Abenteuer werden.