Allgemein,  Indonesien

SMAN 3 Mataram – ein Ort voller Gastfreundschaft, Essen und Freundlichkeit

Selamat Siang! Über 4 Wochen bin ich jetzt schon in Mataram auf Lombok und darf an der SMAN 3 gemeinsam mit zwei anderen DeutschlehrerInnen 10. bis 12. KlässlerInnen deutsch beibringen.

Das Erste, an was ich denken muss, wenn ich an die Schule und die Menschen hier in Indonesien denke, ist die unglaublich große Gastfreundschaft. Jeder in der Schule ist wahnsinnig freundlich, hilfsbereit und interessiert an mir und gibt sein bestes mir alle Wünsche zu erfüllen. Angefangen damit, dass ich den ganzen Tag im einzigen Klassenzimmer mit Klimaanlage unterrichten darf, über täglich neues indonesisches Essen, bis hin zu einem Krankenbesuch vom Schulleiter höchstpersönlich bei mir zuhause. Alle sind sehr bemüht, mir den besten Aufenthalt hier zu ermöglichen und sind mittlerweile schon zu Freunden geworden.

Zuerst war Mataram ziemlich überwältigend, mit dem Verkehrschaos, den vielen Menschen und den völlig anderen Lebensstandards als in Deutschland. Vor allem durch die Freundlichkeit fühle ich mich mittlerweile allerdings sehr wohl und habe hier meinen Platz in all dem Trubel gefunden. Mit einer offenen und freundlichen Art, etwas Geduld und Bereitschaft für alles Neue bekommt man hier die Möglichkeit, an der Seite der Locals, einzigartige Einblicke in das Leben und die Kultur der Menschen auf Lombok zu erhalten. So hatte ich beispielsweise die Möglichkeit zusammen mit einer Lehrerin an Feiern für den indonesischen Unabhängigkeitstag teilzunehmen, was wirklich ein Erlebnis für sich war. Den ganzen Vormittag wurden Spiele für Kinder und Frauen angeboten und alle haben einen riesen Spaß gehabt. Auch durfte ich bei einer After-Wedding-Party einer muslimischen Hochzeit dabei sein, was auch ein einmaliges Erlebnis für mich war.

Eine normale Woche auf Lombok

  • Montag – Samstag: ca. 07:30 – 14:00 Unterricht mit einer Mittagspause und Mittagessen gemeinsam mit den LehrerInnen
  • Sonntag: Ausflüge zu verschiedenen wunderschönen Stränden, Wasserfällen, Aussichtshügeln und vielem mehr gemeinsam mit einzelnen LehrerInnen und oft auch ihren Familien
  • Nach der Schule: hier gibt es wirklich viele sehr süße und auch eher westliche Cofé-Shops oder auch unglaublich viele kleine Essensstände (Warungs) an jeder Ecke, die entdeckt werden wollen. Auch gibt es einige SchülerInnen, die dir gerne ihre Stadt und Lieblingsorte zeigen. Auch ein Fitnessstudio gibt es in der Mall und Joggen gehen klappt sogar abends gut auf bestimmten Straßen.
  • Wochenendausflüge von Samstag bis Sonntag sind auch kein Problem, müssen nur mit dem Schulleiter abgesprochen werden, um Samstag auch frei zu bekommen

Auch wenn Lombok oft nur als kleine Schwesterinsel von Bali bezeichnet wird, sollte die Insel meiner Meinung nach nicht im Schatten vom überlaufenen Bali stehen! Die Natur hier ist anders als auf Bali und ohne die Massen an Touristen ist es hier möglich, das alles wirklich zu genießen. Natürlich fehlt durch die Touristen an vielen Orten auch die Infrastruktur und die Standards, die wir aus dem globalen Norden gewohnt sind, aber vielleicht macht genau das den Reiz dieser Insel aus. Als Ausländerin bin ich hier in Mataram immer noch eine Besonderheit, nur wenige Leute sprechen und verstehen Englisch und andere Touristen trifft man hier fast ausschließlich vor dem Amt, an dem das Visum verlängert werden kann. Umso spannender ist es, das Leben hier zusammen mit den Einheimischen erleben zu können! Auffallend ist auch die große Bedeutung, die Religion hier hat. Mataram hat die Besonderheit von 40% Muslimen, 40% Hindus und 20% Christen/Buddhisten/Juden bewohnt zu werden. Und das alles in einem friedlichen Nebeneinander, so kann es gut sein, dass neben einer Moschee ein hinduistischer Tempel steht. Gleichzeitig ist Indonesien aber auch das größte muslimische Land weltweit und der Einfluss des Islams ist überall zu spüren. So hört man den ganzen Tag die Gebetsgesänge der Moscheen, auf Ausflügen wird immer wieder ein Stopp an einer Moschee eingelegt um zu beten und auch die Kleiderordnung in der Stadt ist konservativ. Das Ganze ist auf jeden Fall eine spannende Erfahrung und es ist beeindruckend zu sehen, wie viel Respekt alle den unterschiedlichen Religionen gegenüber entgegenbringen.

Zusammengefasst besteht mein Alltag aus Deutschunterricht, Indonesisch lernen, Café trinken, jedem erdenklichen indonesischen Essen, Traumstränden und abenteuerlichen Rollerfahrten und ich liebe es.

Selamat tinggal dan semoga harimu menyenangkan 🙂 (Tschüss und einen schönen Tag noch)