Nach zwei Langstreckenflügen kam ich am Morgen des 2. Oktobers 2024 am Flughafen in Jakarta an. Dort wurde ich von den drei Deutschlehrerinnen des BSD Campus der Saint John’s Catholic School sehr herzlich empfangen und mit dem Schulauto zu meiner Unterkunft gebracht. Diese befindet sich in einem Haus in einer gated community, wo ich mit anderen Lehrerinnen zusammenlebe, die aus den Philippinen kommen und an derselben Schule unterrichten.
Der erste Tag war mit Kennenlernen, scharfem Mittagessen und Organisatorischem gefüllt und am zweiten Tag ging es dann das erste Mal in die Schule. Der BSD Campus ist der größte Campus der katholischen Privatschule und hat je ein Gebäude für Kindergarten, Grundschule, Junior und Senior Highschool. Ich bin hauptsächlich in der Junior Highschool, an einem Tag pro Woche jedoch in der Senior Highschool und ich besuche auch regelmäßig den Campus in Meruya und den in Gading Serpong.
Das Lehrerzimmer ist ein sehr fröhlicher Ort, die Lehrkräfte scherzen viel zusammen und vor allem wird ständig das Essen miteinander geteilt! Dadurch habe ich auch in der Schule viel indonesisches Essen probieren können und die Kantine ist auch sehr gut.
Schulalltag und Besonderheiten
Im Schulalltag spielt der Glauben eine große Rolle, jeder Tag wird mit einem Gebet eröffnet und beendet und um 12 Uhr wird ein Angel’s Prayer gebetet. Morgens trudeln die Schülerinnen und Schüler (SuS) bis spätestens 7:30 Uhr ein und dann beginnt Homeroom Time, also die Zeit im eigenen Klassenzimmer mit den Klassenlehrkräften. Um 7:45 Uhr beginnt dann der Unterricht, der jeden Tag gegen 15 Uhr endet, anschließend gibt es Zeit für Extracurriculars. Außerdem bleiben viele SuS länger in der Schule, um den Hof, Kunstraum oder sonstige Räume der Schule für ihre Freizeit zu nutzen! Das ist eine schöne Atmosphäre und meist spielt ein Schüler/Schülerin in der Lobby Klavier.
Der Unterricht sieht im Wesentlichen ähnlich zu dem in Deutschland aus. Einige Unterschiede sind zum Beispiel, dass öfter im Chor gesprochen wird, die SuS sich weniger melden und dass sie klatschen, wenn jemand eine richtige Antwort gegeben hat. Es wird sich weniger gemeldet und auch der pünktliche Stundenbeginn wird sehr entspannt gesehen. Manche Klassen sind vor allem mir gegenüber sehr schüchtern gewesen, aber mittlerweile haben wir uns gegenseitig besser kennengelernt.
Woran ich mich erst gewöhnen musste, sind die Uniformen bzw. vorgeschriebene Farben auch für Lehrkräfte. Also dass die SuS Schuluniform tragen, habe ich natürlich erwartet, aber eben auch die Lehrkräfte und nur am Mittwoch darf man sich frei kleiden. Dafür gibt es mittwochs die schöne Tradition, dass alle Lehrkräfte, die zufällig dieselbe Farbe tragen, ein Foto gemeinsam machen.
Die PASCH-Schule ist sehr international ausgerichtet und orientiert ihr Curriculum zum Teil an Großbritannien, was sie in Indonesien auch eher besonders macht. Das merkt man auch den SuS an, viele äußern auf Nachfrage den Wunsch, mal im Ausland oder spezifisch in Deutschland studieren zu wollen. Andere lernen dafür nur Deutsch, weil es für sie einfacher als Mandarin ist 🙂
Persönliche Perspektive und Ausblick
Nach den ersten paar Wochen habe ich mich nun mittlerweile gut eingefunden und habe auch schon alleine einen Ausflug gemacht, wofür ich das chaotische Schienennetz Jakartas bezwungen habe! Die anderen Deutschlehrerinnen haben mich auch schon in das Zentrum Jakartas begleitet und ihre Perspektive zur Kultur und Geschichte Indonesiens bereichert mich sehr!
Die größte Herausforderung in der Anfangszeit ist für mich die empfundene Einsamkeit. Obwohl alle extrem freundlich sind, fühlt es sich doch noch eher oberflächlich an und für die Freizeitgestaltung haben die anderen Lehrkräfte leider nur sehr wenig Zeit.
Trotz mancher anstrengender Tage ist das Ganze ein riesiges Abenteuer für mich und ich könnte unendlich lange darüber schreiben, was ich alles Neues erlebt und gelernt habe! Ich bin gespannt auf alles, was noch kommt und dankbar für diese große Chance!