Norwegen,  Tromsö

Nordens Paris- Velkommen til Tromsø

Paris des Nordens – unter diesem Namen ist die norwegische Stadt Tromsø bekannt. Die Bezeichnung stammt aus dem 19. Jahrhundert als Besucher ihr angeblich diesen Namen verliehen, da sie über die Kultiviertheit und den guten Stil der Einwohner der Stadt überrascht waren. So weit abgelegen in Nordnorwegen hatten sie ein solches Juwel einfach nicht erwartet. Ich war besonders von der Nettigkeit und der Aufgeschlossenheit überrascht – man liest davon zwar viel, wenn man aber alleine reist und sich das Gelesene bewahrheitet, ist das sehr sehr schön zu erleben.

Tromsö liegt nur ein paar hundert Meilen vom Polarkreis entfernt, ist aber aufgrund des Golfstroms, der durch die Gewässer um sie herum fließt, wärmer als die meisten anderen Orte in ihrer Umgebung. Tromsø ist ein idealer Ort für Winterausflüge und eine der gemütlichsten Städte im Norden Norwegens.

Außerdem ist Tromsø ein idealer Ausgangspunkt, um das beeindruckende Lichtspiel der Nordlichter zu bestaunen.

Wale kann man von November bis Ende Januar sehen – ich war leider etwas zu spät, da ich erst Anfang Februar ankam.

Es gibt sehr viele Museen, man sollte unbedingt die verschiedenen Fischspezialitäten probieren und einfach durch die hübsche kleine Stadt schlendern und möglichst viel zu Fuß erkunden! Da die Stadt nicht so wirklich groß ist, kann man sich für Gebäude und Denkmäler oder ähnliches gut den nächsten Touriratgeber durchlesen und hat alles an zwei bis drei Tagen gesehen.

Ich habe nach anstrengenden Schultagen sehr gerne durch die verschneiten Viertel einen Spaziergang gemacht. Die Häuser sind alle unglaublich schön und da Vorhänge nicht so üblich sind, kann man auch die Inneneinrichtung bestaunen, alles ist sehr stilvoll und gemütlich eingerichtet! Spaziergang, bzw. Langlaufrouten findet man eigentlich überall, meine Favouriten sind: Prestvannet, Telegrafbukta und Hoppebakke. Ich habe mir leider keine Langlaufski ausgeliehen, würde es aber beim nächsten Mal machen! Da könnte man auch mal bei der Schule nachfragen, ob jemand welche zu verleihen hat.

Ferien

Zwischen Februar und April haben die SuS Winter und Osterferien, ich durfte die Winterferien hier verbringen und habe 3 Touren gebucht. Fragt einfach bei der Schulleitung nach, ob ihr eine Ferienwoche mit in den Zeitplan einrechnen könnt! Eine Rentierfütterung, die Huskytour und eine Tour nach Sommaroy sind sehr zu empfehlen!

Um Nordlichter zu sehen benötigt man bei einem Aufenthalt von 8 Wochen zwischen Februar und April eigentlich keine Tour. Ich habe mir keine gebucht und hätte mir, wenn ich bis Ende meines Aufenthalts keine gesehen hätte, einfach doch noch eine gebucht. Da mein Airbnb aber sehr gut und dunkel lag, konnte ich sie insgesamt drei mal sehen. Mal nur für wenige Sekunden, ein anderes Mal aber über mehrere Stunden hinweg immer wieder. Wirklich ein einmaliges Erlebnis und unglaublich, sie in Ruhe ohne eine hektische Tour mit vielen Fremden erleben zu dürfen.

Was wird benötigt:

Beim Punkt „Mitnehmen“ angekommen: Unbedingt viel verschiedene Kleidung mitnehmen. Für Ausflüge braucht man durchaus eine Art Wind/Skihose zum drüberziehen. Aber auch Spikes sind im Februar bis April ein muss. Gerne hätte ich mir aber auch etwas schickere Oberteile für Abends mitgenommen, da Norweger zum Essen, in Bars oder Konzerten immer sehr gerne schönere/ formellere Sachen anziehen. Es gibt grundsätzlich nichts, was man in Tromsö nicht kaufen kann, nur eben recht teuer. 😊

Unterkunft

Ich bin sehr froh, in einem Airbnb gewohnt zu haben, das 2 Zimmer hat. So hatte ich immer einen Mitbewohner 😊 Absolut zu empfehlen, wenn man abends bei einem Glas Wein etwas Smalltalk halten möchte, ohne immer über Schule zu reden! Auch neue Freundschaften konnte ich sehr gut schließen und am Wochenende konnte je nach Sympathie etwas miteinander unternommen werden. Aber: Ohrstöpsel für die Nacht mitnehmen! Die Mitbewohner buchen höchst wahrscheinlich eine oder mehrere Nordlichtertour, die gegen 3 endet. Viele fangen dann an, hungrig in der Küche zu kochen 😊

Schule

Ich war an der Solneset Skole in der Nähe vom Flughafen und habe in der 7. Klasse unterrichtet und assistiert. An der Schule werden SuS von den Klassenstufen 1- 7 unterrichtet. Die Solneset Skole ist eine sehr herzliche Schule mit einer Klasse pro Jahrgang und 2 Lehrkräften pro Klasse, die Klasse konnte also in 17 Schüler Gruppen geteilt werden.

Das Kollegium war mit 15 – 20 Kolleginnen und Kollegin recht überschaubar, aber immer sehr nett und hilfsbereit! Einem wird sehr viel zugetraut und man sollte am besten direkt auf alle zugehen und nicht schüchtern sein. Besonders geschätzt habe ich das Büro für jede Klassenstufe, dort saß ich mit meinen Kolleginnen den ganzen Nachmittag und konnte ihren Einschätzungen über die SuS lauschen und später, als ich die SuS besser kannte, auch viel mitreden. Im Lehrerzimmer hingegen wurde kaum über Unterricht geredet, was sehr schön zu erfahren war. Nach kürzester Zeit kannte man alle Kolleginnen und Kollegen und konnte immer schnell ins Gespräch kommen.

Ich habe Englisch Stunden übernommen, selbst ein 2 stündiges Deutsch Projekt erstellt, eine Stunde in Politik und Gesellschaft für mein fachdidaktisches Praktikum gehalten und an den Tagen vor Ostern mit den Kindern Osterdekoration gebastelt. Besonders toll war, dass man den Unterricht 2 Mal halten „musste“, da die Klasse ja geteilt war. So konnte man die Fehler oder Verbesserungen aus Gruppe 1 in Gruppe 2 besser machen. Da die Gruppen sehr unterschiedlich waren und jede Gruppe ihre eigenen Stärken hatte, konnte man kleinere Elemente anpassen, beispielsweise bei einer ruhigeren Gruppen mehr Anweisungen und Hilfestellungen geben. Ich habe die Zeit in der 7. sehr genossen und war froh, dass auf meinen Wunsch nach Klassenstufe 5 – 7 sofort eingegangen wurde. 😊

Ende meines Berichtes 🙂 Mein Tipp: Bewerbt euch einfach selbst, macht eigene Erfahrungen und bleibt immer offen für neue Möglichkeiten.

– Karo