Kampala,  Uganda

Ereignisreiches Uganda

Seit Mitte Februar, direkt nach unseren letzten Klausuren, begaben wir uns auf die Reise nach Kampala in Uganda. Voller Aufregung und mit insgesamt 60 kg Gepäck (das meiste davon Mitbringsel für die Kinder) starteten wir unser Abenteuer.

Angekommen in Kampala wurden wir direkt von unserem Gastvater Michael, den wir, und mit ihm auch seine Familie, im Laufe der Zeit sehr ins Herz geschlossen haben, abgeholt. Wir haben uns sehr schnell eingelebt und haben uns den ganzen Aufenthalt über sehr wohl in seinem Zuhause gefühlt. Auch durften wir abends mit der Familie mitessen, was uns viele tolle Gespräche, und natürlich tolles Essen, ermöglichte.

Michaels Frau ist ebenfalls Lehrerin. Sich brachte uns auf die Idee, auch einige Tage in der Woche in ihrer Schule zu verbringen. Gute Idee, fanden wir. Und da sie in einer Privatschule arbeitet ein guter Kontrast zu der staatlichen Schule St. Peters.

Unsere Haupteinsatzstelle, die St. Peters Primary School hat uns vom ersten Tag an schon beeindruckt. 3600 Kinder verteilt auf verschiedene Klassen, von der 1. bis zur 7. So kommt es, dass in den meisten Klassen 100 Kinder oder mehr sitzen, was natürlich die Lernatmosphäre und die Lernfortschritte der einzelnen Kinder stark beeinträchtigt. Trotzdessen ist es natürlich toll, dass diese Kinder eine Möglichkeit haben, in die Schule zu gehen, trotz wenig Geld. In Uganda müssen nämlich leider in jedem Fall Schulgebühren bezahlt werden, was nicht für jede Familie einfach zu bewerkstelligen ist.

Ich wurde einer zweiten Klasse zugeteilt und musste feststellen, dass es absolut nicht einfach ist, einen so großen Haufen an Kindern zu bändigen! Trotzdem habe ich die Kinder sehr schnell ins Herz geschlossen und uns wurde sehr viel Freiheit bezüglich unserer Unterrichtsgestaltung gelassen, dies war manchmal aber auch ganz schön überfordernd :D.

In St. Gabriels, unserer zweiten Schule, sah das Ganze komplett anders aus. Insgesamt 30 Kinder gehen auf diese private Schule, da sie erst im letzten Jahr eröffnet wurde. Hier hatten wir tatsächlich die Möglichkeit, sehr viel auszuprobieren, neue Dinge einzuführen und auch Workshops für die Lehrer durchzuführen. Ich finde es toll, dass wir so einen Eindruck mehrerer Schulen und Systeme gewonnen haben.

In unserer Freizeit haben wir auch sehr viel erlebt, eigentlich waren wir immer beschäftigt. Während unseres Aufenthalts haben wir beispielsweise zwei Frauen kennengelernt, die uns in ihre Projekte mitgenommen haben. So durften wir an Workshops teilnehmen, bei denen mit Mädchen über Menstruation gesprochen wird und bei denen ihnen Afripads (wiederverwertbare Binden) verteilt wurden. Wir haben Moskitonetze verteilt, eine Hörgeschädigten-, sowie eine Blindenschule besucht, haben im Queen Elisabeth Nationalpark Leoparden und Löwen gesehen, Freundschaften geschlossen und uns willkommen gefühlt.

Auch haben wir natürlich traurige Momente erlebt. Erlebnisse, die uns zum Nachdenken gebracht haben und die uns wieder das wertschätzen ließen, was wir in unserem Leben haben. Alles in allem haben wir einen tollen Einblick in eine Kultur bekommen, die sich so stark von unserer unterscheidet, von der wir lernen können, und die auch von uns lernen kann.

Leider mussten wir unser neues Zuhause viel zu früh und schweren Herzens aufgrund der aktuellen Situation verlassen. Aber wir haben uns geschworen, wiederzukommen.

Liebe Grüße aus dem nun wieder kalten Deutschland,

Maria-Sophia