Eine Woche ist bereits vergangen. Eine Woche in der ich bereits unfassbar viele neue Eindrücke und Erfahrungen sammeln durfte. Und eines ist sicher: ob in der Idas Valley Primary school, im Aftercare der Weber Gedenk school oder im USIKO Office, überall wurde ich mit offenen Armen und sehr großer Herzlichkeit willkommen geheißen!
Auntie Rosie
Besonders erleichtert wurde mir die Ankunft in Südafrika von der liebevollen und herzensguten Auntie Rosie, bei der wir in unserer Zeit hier wohnen dürfen. „You are like one of my children now and you should always enjoy yourself here“ war einer der ersten Sätze nach meiner Ankunft. Auntie Rosie ist eine der liebevollsten Menschen die ich hier bis jetzt kennenlernen durfte, und kümmert sich mit ganzem Herzen um uns. Jeden Abend kocht sie für uns. Das Essen ist gut, jedoch sehr fettig und nicht für Vegetarier geeignet 😉 Generell wird hier in Südafrika sehr viel Fleisch konsumiert.
Idas Valley Primary school
Der erste Eindruck in der Schule war sehr imposant und rührend. Jeden Montag trifft sich die ganze Schule im Schulhof und startet mit interaktiven und motivierenden Liedern gemeinsam in die Woche. Angeleitet wird das ganze von einer Lehrerin, die die Kinder von der Bühne aus motiviert. Als das erste Lied ertönte standen mir bereits die Tränen in den Augen. Das ganze Szenario ist sehr berührend, und ich frage mich, wieso es so etwas tolles in Deutschland noch nicht gibt!
Der Unterricht in den Klassen ist sehr anders als in Deutschland. Die Klassen sind sehr groß (bis zu 50 Kinder) und im ersten Moment habe ich mich wie im Militär gefühlt. Die Kinder werden wegen jeder Kleinigkeit angeschrien und das teilweise auch nicht gerechtfertigt. Aufgrund der großen Klassen sehen die Lehrkräfte es als unvermeidbar an so mit den Kindern umzugehen, wodurch die Kinder aber auch nicht mehr hören, wenn man sie nicht direkt anschreit. Diese Erfahrung war für mich sehr deprimierend, da man so auch selbst dazu tendiert lauter zu werden, nachdem ohne Schreien keine Reaktion von den Kindern zu erwarten ist. Dennoch ist der Unterricht teilweise auch sehr liebevoll gestaltet und die Kinder gehen hier gern in die Schule. Die Klassenzimmer sind für die Klassengröße meist zu klein und es ist sehr heiß und stickig, wodurch es für die Kinder sehr schwierig wird mittags noch konzentriert zu arbeiten. Zudem gibt es erst nach 2.5 Stunden die erste Pause.
Aftercare
Nach der Schule hat man hier noch die Möglichkeit im Rahmen des Usiko Projekts bei der Betreuung im Aftercare mitzuhelfen. Die Schule ist direkt in Jamestown (wo wir auch wohnen) und ist im Gegensatz zur Idas Valley eher eine Brennpunktschule der Region. Die Kinder sind sehr sehr anhänglich und herzlich, was zugleich Fluch und Segen sein kann, da es durchaus mal vorkommen kann das auf einmal 4 Kinder an mir hängen und meine Haare auseinandernehmen 😉 Es sind circa 70 Kinder und 4 Betreuer und die Kinder machen größtenteils ihr eigenes Ding auf dem großen Schulhof. Hier kann man sehr gut seine eigenen Ideen einbringen und durchführen, da sonst eher wenig geplantes Programm stattfindet. Gestern haben wir zum Beispiel ein Rubbish project mit ihnen gemacht, bei dem sie Müll auf dem Schulhof sammeln, und an verschiedenen Stationen trennen sollten (Es liegt hier leider extreeeem viel Müll rum!). Auch hier werden die Kinder sehr oft angeschrien, weshalb sie auf normale Anwesungen so gut wie garnicht reagiert haben. So ist es hier teilweise schwer die Aufmerksamkeit der Kinder zu bekommen, und dann auch aufrecht zu erhalten.
Rückblickend war die erste Woche bereits unglaublich erfahrungsreich und ich bin gespannt was die nächste Zeit hier in Stellenbosch so mit sich bringt!
Ganz liebe und sonnige Grüße!
Sabine