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Einblick in den Schulalltag in Ghana

Mein Tag begann früh um 5 Uhr, als der Wecker klingelte. Ich machte mich fertig und lief gemeinsam mit Emmanuel zum Schulbus. Die Hunde des Hauses begrüßten mich herzlich und holten sich ihre Streicheleinheiten ab.

Emmanuel fährt morgens immer zwei Runden, deshalb startet sein Tag ebenfalls um 5 Uhr. Um diese Uhrzeit ist die Welt noch ruhig und friedlich. Nach und nach stiegen die Kinder in den Bus ein, manche waren noch sehr müde. Kurz vor sieben kamen wir schließlich an der Schule an, und Emmanuel machte sich auf den Weg, um die zweite Runde zu fahren.

Für mich ging es zum Frühstück, da der Unterricht in 30 Minuten beginnen sollte.Am Morgen wurden Affirmationen abgehalten, um die Kinder auf den neuen Schultag einzustimmen und das Beste aus ihnen herauszuholen.

In der ersten Stunde habe ich mit der Klasse B6 mein Füllerführerschein-Projekt durchgeführt. Das macht mir wirklich großen Spaß, und die Kinder sind mit Begeisterung dabei. Danach ging es für mich in die Nursery. Heute hatte ich geplant, mit den Kindern Igel aus Herbstblättern zu basteln. Am Abend zuvor hatte ich Blätter gesammelt und Igelköpfe auf Papier vorgemalt. Die Kinder mussten die Igelköpfe ausmalen, und danach haben wir die gesammelten Blätter auf die Igel geklebt. Die fertigen Igel sahen richtig niedlich aus!

Nach einer kurzen Pause, die ich mir während der Break Time gönnte, ging es für mich weiter mit dem Deutschunterricht. Wir haben gemeinsam das Präpositionen-Lied gesungen, da wir in der Woche zuvor einen Test darüber geschrieben hatten und den Stoff noch einmal wiederholen wollten. Nach einer produktiven Arbeitszeit haben die Kinder noch einen Steckbrief ausgefüllt, welchen wir im Klassenzimmer aufgehängt haben. Es ist bewundernswert, wie schnell Kinder Sprachen lernen, und es macht mich unglaublich glücklich zu sehen, wie sie Fortschritte machen.

Zur Mittagspause gab es Waakye – eines meiner Lieblingsgerichte. Es besteht aus Reis, Bohnen und einem leckeren Eintopf. Es war sehr köstlich!

In der letzten Stunde des Tages ging es für mich zu Uncle Godfred in den Twi-Unterricht. Heute haben wir die Körperteile gelernt. Auge heißt „ani“, Nase „hwene“ und Kopf „Eti“. Die Aussprache ist wirklich eine Herausforderung für mich, aber ich gebe mein Bestes. Die Stunde verging schnell, und bevor ich es mich versah, läutete die Glocke – das Zeichen dafür, dass der Schultag zu Ende war.

Am Nachmittag musste Emmanuel erneut zwei Runden mit dem Bus fahren, da nicht alle Kinder auf einmal in den Bus passen. Ich bin auch wieder mitgefahren, denn ich genieße es, im Bus zu sitzen, mich mit den Kindern zu unterhalten und aus dem Fenster zu schauen. Ich liebe es hier einfach!

Nachdem wir alle Kinder nach Hause gebracht hatten, waren wir gegen 16:30 Uhr wieder daheim. Ich war total erschöpft nach diesem langen Tag. Am Abend gab es noch etwas zu essen, und ich habe mit den Kindern eine Runde Uno gespielt, bevor es für alle ins Bett ging.