Norwegen,  Oslo

Velkommen til Norge!

München (MUC) – Oslo (OSL)

Endlich war es so weit, Lisa und ich sind gemeinsam ins Flugzeug gestiegen und nach guten zwei Stunden Flug in Norwegens Landeshauptstadt gelandet. Meinen ersten Sonntag in Oslo habe ich damit verbracht, eine erste Erkundungstour durch die Stadt zu machen. Morgens war es so nebelig im Hafen, dass ich kaum sehen konnte, wo ich gelandet bin. Aber später konnte man bei Sonnenschein im Vigelandpark spazieren gehen.

Skulpturen im Vigelandsparken


Auf der Insel Gressholmen im Oslofjord

Mit einer Monatskarte für die öffentlichen Verkehrsmittel, die ich schon am Sontag im Flughafen Oslo-Gardermoen gekauft habe, ist man mobil und kann alle Busse, U-Bahnen und Straßenbahnen im Stadtgebiet benutzen. Das ist praktisch, weil ich so einerseits zur etwas außerhalb liegenden Kongshavn videregående skole komme und anderseits ganz Oslo erkunden kann. Die Straßenbahn „Trikk“ ersetzt in Norwegens Hauptstadt gewissermaßen die Sightseeing-Busse oder man kann das Boot zu den kleinen Inseln im Oslofjord nehmen.

Erster Tag an der Schule

Oslo bei Sonnenaufgang

Am Montagmorgen ging es dann mit der Straßenbahn zur Schule. Dort bin ich sehr nett in Empfang genommen worden. Man hat mir gleich einen eigenen Schreibtisch im Lehrerzimmer zugewiesen und dort ein kleines Schild mit meinem Namen angebracht. Nach einer kurzen Führung durch das historische Schulgebäude „Sjømannsskolen“ durfte ich eine Klasse im „International English“ Unterricht besuchen. Später konnte ich an einem Meeting der Lehrkräfte zu diesem Fach teilnehmen, um einen gemeinsamen Plan für die nächsten Wochen auszuarbeiten.

Das historische Gebäude „Sjømannsskolen“ ist bis 2003
zur modernen Kongshavn videregående skole umgebaut worden.

An der Schule benutzen alle Schüler Laptops im Unterricht. Für manche ist es offensichtlich keine Selbstverständlichkeit, noch einen Stift und einen Block in der Schultasche zu haben. Hausaufgaben und Arbeitsaufträge werden digital über eine Lernplattform abgegeben und zugeteilt. Ebenso wird die Anwesenheit der Schüler direkt ins System eingetragen und über Abgabetermine wird man per SMS oder über das Schulportal informiert. Der hohe Grad der Digitalisierung ist vielleicht der größte Unterschied zwischen der Kongshaven VGS und den deutschen Schulen, die ich bisher kennengelernt habe.

Theater, Literatur und Schulalltag

Die Zeit an der Kongshavn VGS vergeht wirklich schnell. Ich bin jetzt seit fast zwei Wochen hier, aber so lange fühlt sich das gar nicht an. Im Schulalltag bin ich inzwischen angekommen und habe schon eigene Unterrichtsversuche geplant und umgesetzt. Der andere Grund, warum keine Langeweile aufkommt, ist, dass ich auch außerhalb des Schulgebäudes schon viel Interessantes erleben durfte. Letzte Woche war ich zusammen mit einer Klasse zu einem Seminar zum Thema „Norwegische Übersetzung“ ins Osloer Litteraturhuset eingeladen.

Heute habe ich zwei Jahrgangstufen bei ihrem Ausflug in „Det Norske Teatret“ begleitet. In diesem Theaterhaus werden überwiegend Stücke in den verschiedenen norwegischen Dialekten und in „Nynorsk“ aufgeführt. Deswegen hatte ich Bedenken, ob meine knappen Kentnisse in „Bokmål“, der anderen der zwei Landessprachen, hier zum Verstehen ausreichen. Doch das Stück „Utafor“ war überraschend gut verständlich und sehr ansprechend inszeniert. So konnte dieses Stück mit seiner Message gegen Extremismus sowohl die Schüler und Lehrer von Kongshavn als auch mich begeistern.

Natur mitten in Oslo

Ich freue mich schon auf die nächsten Wochen und hoffe, dass ich weiterhin so viel erleben darf.

Hilsen fra Oslo!

Eure Sarah