Was mir immer wieder besonders gefällt, ist der Blick nach oben entlang der Gebäude in den portugiesischen Städten und Dörfern. Geprägt von den für Portugal typischen Fliesen, den Azulejos, finde ich es jedes Mal faszinierend, wie vielfältig die Muster der Fliesen und die Gestaltung der Fassaden ausfällt. Ob in Porto selbst oder anderen Städten, schmale Häuser, Kirchen, Bahnhöfe, Verwaltungsgebäude, oder in den Fischerdörfern entlang der Küste, die Gebäude sind allemal sehenswert. Wie dadurch das Stadtbild verändert wird, darüber kann ich immer wieder staunen. Ich kann mich gar nicht entscheiden, welches Muster oder welche Bemalung mir nun am besten gefällt. Die Häuser werden durch die Fliesen vor Wind und Wetter geschützt und durch die Reflexion der Sonne entsteht ein ganz besonderes Licht.
Es gibt so so viel zu entdecken in Porto und gerade in den Städten im Norden. Wenn man durch die (meist engen) Gassen läuft sieht man normalerweise viele Wäscheleinen mit frisch gewaschener Wäsche zwischen den Häusern und an den Balkonen gespannt. An wärmeren Tagen tut es gut, durch die Gässchen zu laufen, um sich von den frischen Brisen abkühlen zu lassen. In Porto, von den Brücken oder am Flussufer Ribeira, kann man die umliegenden Häuser oder die Rundfahrtsboote und Schiffe oder ehemaligen Portweinboote betrachten. Sehr zu empfehlen ist auch eine Bootsfahrt auf dem Fluss Douro, gerade an einem sonnigen Tag! Wenn man gleich da ist, kann man am Flussufer in Gaia gegenüber Ribeira auch ein Glas Portwein probieren. Oder man isst zu Mittagessen an einem Tisch ganz nah am Fluss ein typisch portugiesisches Gericht. Francesinha, eine Art Sandwich mit Steak, Schinken, Käse, Ei und der nur dazu gehörigen Soße und mit Pommes, wäre ein Beispiel (wurde mir wärmstens von den Schülerinnen und Schülern in der Sekundarschule empfohlen) 🙂
Valongo hat unter anderem nicht nur den Vorteil, dass Porto weniger als 25 Minuten mit dem Zug entfernt ist, sondern weil es im Osten und Westen im Naturreservat zahlreiche Pfade zum Wandern oder Laufen gibt. Die Vielfalt an Pflanzen dort ist wirklich faszinierend und einfach nur der Blick aus dem Fenster aus dem Haus der Gastfamilie ist toll. Schon ab Anfang März kann man die ersten Blüten entdecken und der Frühling ist normalerweise deutlich milder als in Deutschland.
Insgesamt finde ich neben den Erfahrungen, die man an den Schulen im Schulverbund Valongo und mit den Schülerinnen und Schülern unterschiedlicher Altersstufen machen kann, das Leben in Valongo, die Nähe zu Porto und alles, was Portugal zu bieten hat, das Herausragende an diesem Praktikum. Die Flexibilität des Praktikums, das Leben allgemein hier und was ich vom Lebensgefühl der Portugiesinnen und Portugiesen mitbekommen habe, haben dazu geführt, dass ich mich sehr wohl fühle und echt sehr gerne hier bin. Jeden Tag entdecke ich neue Sachen, auch an Plätzen, die ich schon mehrmals gesehen habe, und lerne neue Dinge dazu – ich bin super froh, dass ich nach Valongo und Portugal durfte!