Mongolei,  Ulanbaartor

Ostern mal anders

In Deutschland enden heute die Osterferien und für viele Schüler und Studenten beginnt der Alltag wieder. Für mich geht es in die zweite Hälfte meines Aufenthaltes an der Deutschen Schule. Ich will deshalb heute berichten, wie wir hier in Ulaanbaatar Ostern verbracht haben.

Ferien hatten wir bereits Ende März, das heißt die letzten zwei Wochen waren (fast) normale Schulwochen für uns. Da nur eine Minderheit der Mongolen (ca. 2%) dem Christentum angehört, hat das Osterfest keinen großen Stellenwert und die typischen Bräuche sind den Mongolen nicht bekannt. Dementsprechend sind Karfreitag und Ostermontag hierzulande auch keine Feiertage, sondern reguläre Arbeits- bzw. Schultage. Aufgrund der sehr auf Fleisch ausgerichteten mongolischen Küche gestaltete es sich für mich tatsächlich ein wenig schwierig, am Karfreitag auf Fleisch zu verzichten – aber einen Versuch war es wert!

Im Rahmen der Projektwoche wurden von den Grundschülern mehrere Plakate zum Thema Ostern angefertigt – hier das der Klasse 5a.

Vor Ostern fand für die Grundschule (Klassen 1-5) eine kleine Projektwoche statt, in der wir den Kindern ein paar deutsche Bräuche vermitteln konnten. Neben dem Kennenlernen von typischen „Oster-Vokabeln“ wie Ostereier, Osterhase und natürlich Osterfeier wurde auch ein Lied einstudiert – nämlich „Stups, der kleine Osterhase“ von Rolf Zuckowski. Außerdem durften die Kinder am Wochenende zuhause selber Ostereier bemalen und diese dann am Ostermontag mit in die Schule nehmen. Der Fleiß der Grundschüler war enorm und so wurden am Ostermontagmorgen rund 500 Eier im Eingangsbereich der Schule präsentiert. Die Klasse mit den schönsten Eiern wurde mit einem kleinen Preis ausgezeichnet und freute sich über einen Korb mit Süßigkeiten.

In der Ostereier-Ausstellung im Eingangsbereich konnte man eine Vielzahl der rund 500 bemalten Eier bestaunen.

Der bekannte Brauch der Ostereiersuche durfte auf unserem kleinen Fest nicht fehlen. Und so durften pro Klasse 4 Kinder auf dem Schulhof nach den Ostereiern suchen. Insgesamt 5 Runden wurden durchgeführt – eine pro Jahrgangsstufe. In der Zwischenzeit durften findige deutsche Praktikanten als tatkräftige Unterstützung von Meister Lampe Eier verstecken. Obwohl wir unserer Kreativität beim Verstecken der Eier freien Lauf gelassen und teils skurrile Verstecke gewählt haben, wurden die allermeisten von ihnen bereits nach kürzester Zeit von den quirligen Kids wiedergefunden – und das trotz eisigen -8°C und leichtem Schneefall.

Die Kinder fanden wirklich jedes der 30 Verstecke innerhalb kürzester Zeit.

Auch hier durften sich die jahrgangsbesten Teams wieder über eine Urkunde und Süßigkeiten freuen, die von der Schulleitung und den Gehilfen von Stups dem Osterhasen überreicht wurde. Alles in allem eine gelungene Feier!