Stellenbosch,  Südafrika

„Ich glaube, die nächsten 8 Wochen hier können nur perfekt werden.“

Wir schreiben den 27. März 2019.
5 Wochen und 4 Tage sind mittlerweile vergangen.
Das sind 39 Tage von den 56 Tagen, die wir hier in Südafrika sein werden.

Verrückt.
Und die Zeit verfliegt einfach nur.
Leider, denn ich muss sagen – es ist wirklich ganz schön schön hier!
Nicht nur schön, sondern tatsächlich nahezu perfekt.

Und da wir mittlerweile, nach diesen ereignisreichen 5 Wochen, doch einen Alltag haben und ganz gut einordnen und beschreiben können, was genau hier unsere Aufgaben und Programmpunkte sind, gebe ich in diesem Blogeintrag mal einen groben Überblick über unser Praktikum hier im traumhaften Südafrika.

Schon als Sofia und ich vor 5 Wochen hier bei unserer Gastmami „Auntie“ Rosie ankamen, fühlten wir uns so warmherzig aufgenommen, wie selten zuvor in unserem Leben. (Die Höflichkeitsformen „Auntie“ und „Uncle“ verwendet man hier im Übrigen bei älteren Menschen immer). Unsere liebe Auntie hat uns mit einem leckeren Essen willkommen geheißen und wir waren begeistert von der Lage unseres Hauses in dem kleinen Örtchen Jamestown, der direkt neben Stellenbosch liegt – am Fuße der südafrikanischen Berge mit traumhaftem Blick in die Natur. Was will man mehr?

Außerdem erlebten wir am ersten Tag gleich am Flughafen eine lustige Situation: Wir wurden von einem Teammitglied unseres Projektes USIKO (dazu später mehr) abgeholt, der uns gemeinsam mit einem anderen „Coloured“ (farbige Menschen) begrüßte. Wir sprachen natürlich auf Englisch und freuten uns über die nette Begrüßung, bis sich herausstellte, dass der jüngere von beiden, Yascien (25 Jahre alt), ebenfalls ein deutscher Volunteer war. Er ist mittlerweile seit über einem halben Jahr hier und arbeitet auch im Projekt USIKO. Das freute Sofia und mich natürlich riesig, da wir dadurch einen weiteren deutschen Ansprechpartner hatten, der sich schon gut auskannte. Und: Er wohnt auch noch direkt neben uns, also Auntie Rosies Haus – was eine großartige Überraschung!

Nachdem wir am Sonntag, an unserem Ankunftstag, von allen schon so lieb willkommen geheißen wurden, waren wir natürlich umso gespannter, was uns die nächsten Tage und Wochen in unseren beiden Einrichtungen erwarten wird. Denn unser Praktikum besteht aus zwei Teilen, zwei verschiedenen Einrichtungen: Dem Projekt USIKO in Jamestown und der Grundschule „Idas Vallei Primaryschool“ in Stellenbosch.

Am Montag, 18. Februar 2019, ging es dann gleich los in unser USIKO-Projekt, um unsere genauen Tagesabläufe und Wochenpläne zu erhalten. Denn der Leiter dieses Projektes ist auch allgemein unser Ansprechpartner und regelt alle wichtigen Dinge mit dem BLLV und mit Ulla. Sein Name ist Arnold, er ist ein sehr sympathischer und relaxter Afrikaner und er stellt auch die Zusammenarbeit mit der Schule auf die Beine und ist sozusagen für alle Planungen zuständig.

Wir erfuhren von ihm, dass wir in den kommenden 8 Wochen unseres Praktikums jede Woche von Montag bis Mittwoch in der Schule sein werden, um dort in zwei unterschiedlichen Klassen den Lehrern zu hospitieren und zu helfen. Am Donnerstag und am Freitag sind wird dann bei unserem USIKO-Projekt, bei dem wir unterschiedliche Aufgaben oder Möglichkeiten der „Teilnahme“ hatten. Was genau das USIKO-Projekt allerdings ist, könnt ihr in einem weiteren Blog-Eintrag lesen – Denn um das Projekt im Großen und Ganzen zu beschreiben, braucht es definitiv einen eigenen Eintrag – wenn das überhaupt reicht.

Auf jeden Fall waren wir begeistert von unserer Wocheneinteilung und freuten uns schon sehr auf die ersten Schultage in unserer Schule. Die erste Woche unseres Praktikums verbrachten wir allerdings jeden Tag bei USIKO, denn mit der Schule war der Praktikumsstart erst für den 25. Februar 2019 vereinbart. Wir lernten im Projekt täglich neue Teammitglieder kennen, die allesamt unglaublich nett, offen, lustig, herzlich und total auf unserer Wellenlänge waren. Im Allgemeinen stellte sich für uns schon nach kürzester Zeit heraus, was für ein warmherziges und liebevolles Volk denn die Südafrikaner waren.

Außerdem erlebten wir schon in der ersten Woche viele wunderbare Dinge in Südafrika, unserer neuen Heimat für die nächste Zeit, die uns total glücklich machten:

  • Wir erkundeten mit Yascien, der ein Auto gemietet hatte, die Gegend und schauten eine Menge an Sonnenuntergängen an.
  • Wir meldeten uns in einem Gym an und waren motiviert, uns auch hier etwas sportlich zu betätigen.
  • Wir wurden von unserer Auntie Rosie mit leckerem afrikanischem Essen bekocht.
  • Wir planten unsere kommenden Wochenenden, die mehr als toll werden würden.
  • Wir erfuhren, dass wir in der Hälfte des Praktikums eine Woche Schulferien haben werden und entschieden uns dazu, in dieser Zeit die Gardenroute zu fahren – eine landschaftlich total beeindruckende 600km-lange Strecke an der Küste von Südafrika entlang.
  • Wir besuchten das erste Mal den nahegelegenen Strand und kosteten die heiße afrikanische Sonne aus.
  • Wir machten unsere ersten Begegnungen mit netten Uber-Fahrern (die günstige Variante der Taxis hier).
  • Wir kauften uns Handy-Simkarten (da wir kein WLAN haben) und waren begeistert von den doch so günstigen Preisen.
  • Wir entdeckten im nahegelegenen, kleinen Einkaufszentrum ein zuckersüßes Café („The Daily“), das sicherlich unser Stammcafé werden wird. Damit behielten wir recht – meine Stempelkarte für ein kostenloses Käffchen ist schon so gut wie voll, haha.

Diese Erlebnisse und Erfahrungen in den ersten sieben Tagen sind sicherlich noch nicht alle, die Sofia und mich beide genau das gleiche denken ließen:

„Ich glaube, die nächsten 8 Wochen hier können nur perfekt werden.“

Und mit diesen Gedankengängen in den ersten Tagen unseres Aufenthaltes hier, ca. 12.000km weg von zu Hause, behielten wir recht.

Was wir in der Schule und bei USIKO noch so erlebten und erleben werden erfahrt ihr in weiteren Blogeinträgen!

Bis ganz bald, eure Anna.