Norwegen,  Oslo

Ein Tauchgang im Fjord und hyggelig in Oslo 🇳🇴

Das schwimmende Sauna-Dörfchen inmitten des Oslo-Fjords

Nur Dippen, nicht Tunken!

Das eine Mal haben wir es uns gegeben, aber so richtig. Ich bin zusammen mit Leon, einem Mitpraktikanten zu der Zeit in Oslo (er war an der Kongshavn Schule tätig) zum ortsansässigen Saunadorf in Oslo gegangen. Besonders anzumerken ist hier, dass man im Anschluss an den 90-100 Grad warmen Saunagang im Oslofjord eine Abkühlung sucht. Und das ist eine Untertreibung höchster Güte. Die 5 Grad im Fjord spürt man sofort in schmerzlichem Ausmaß, wobei ich sagen muss, dass man die Temperatur schnell gar nicht mehr spürt, wenn erste Körperteile beginnen, abzusterben. 🥶
Aber Spaß beiseite war das den Ausflug wert und man kommt in den kleinen gemütlichen Saunahüttchen schnell ins Gespräch mit Einheimischen und Besucherinnen und Besuchern aus allen Ecken der Welt!

Wir waren da wirklich drin! Die Sonne verdeckt nur mein herzallerliebst erwärmendes Lächeln und die Freude beim Eindippen in den Fjord. 🥶

Hüttengaudi und das mysteriöse hyggelig!

Ich durfte während meines Praktikums auch erfahren, dass es mehr oder minder norwegische Tradition ist, im Sommer, aber auch zur Wintersaison „auf die Hütte“ zu fahren. Viele Norweger fahren während der Ferien aufs Land und genießen die Muße in schnuckeligen Holzhütten in teils atemberaubender Kulisse. Man könnte es Sommerfrische nennen wie einst im Mitteleuropa des 19. Jahrhunderts, jedoch bennennen die Norwegerinnen und Norweger derartige Situationen gerne mit hyggelig. Dieses in der dänischen und norwegischen Sprache geläufige Wort wird in Deutschland zunehmends zum Trendwort, jedoch wird es hierzulande in Norwegen noch wirklich gelebt. Doch was heißt es denn nun? Wie Tove, meine Vermieterin, es mir erklärt hat, ist es eine Mischung aus Lebensfreude, Ruhe, Glück, Besonnenheit, Friedlebigkeit und innerer Zufriedenheit.

Auch sehr hyggelig: Eure Weihnachtswünsche im Briefformat werden hier auch gelesen und bearbeitet – Im Postamt des Julehuset in Drøbak, dem Weihnachtshaus südlich von Oslo

So kann nicht nur eine Situation hyggelig sein. Sondern auch Personen, Zimmer oder oben genannte Hüttchen im Wald. Damit möchte ich diesen kurzen und von mir aus Norwegen auch letzten Blogbeitrags meines Praktikums abschließen. Mit diesem Wort, was einem so viel gibt und wovon wir gerade jetzt in Zeiten des Krieges in der Ukraine und immer noch abklingender Pandemie so viel benötigten.

Ich möchte hiermit besonderen Dank an die OrganisatorInnen beim BLLV für die Ermöglichung des Auslandspraktikums aussprechen! Gleichzeitig auch großen Dank an Tove, eine wundervolle und inspirierende Dame, selbst ehemalige Lehrerin sowie gleichzeitig meine Vermieterin und Mit-Bewohnerin hier in Oslo! Danke für die vielen tollen Gespräche und das leckere Essen. 😊 Danke auch hier nochmal an die LehrerInnen des OHG. Gesonderte Grüße hierzu gingen ja schon in meinem letzten Blogbeitrag raus. Und ein Danke an Leon für unsere schönen gemeinsamen Ausflüge! 😁

Der unborn star (ungeborene Stern) in der Roseslottet-Ausstellung hinter dem Holmenkollen als Zeichen für die menschliche Würde und dem Anspruch universeller Werte

Ich komme wieder, Norwegen!

Genau das werde ich, denn es gibt noch so viel zu sehen und zu erleben. Und hiermit verabschiede ich mich am letzten Abend noch einmal aus Oslo und genieße noch ein wenig meinen Cider und ein Schnittchen mit braunem Käse, bevor es morgen wieder in den Flieger zurück nach Deutschland geht. Ich werde dich vermissen!

Ha det, mitt elskede Norge! ❤️🇳🇴❤️