Norwegen,  Oslo

Oslo Handelsgymnasium

Ich bin Laura und seit ca 3 Wochen in Oslo. Durch den BLLV bin ich im Handelsgymnasium Oslo eingesetzt und möchte euch ein bisschen an meinen Erfahrungen teilhaben lassen. 

Das Osloer Handelsgymnasium wurde 1875 gegründet und diente während des gesamten 2. Weltkrieges als Kommandozentrale für die Deutschen. Weshalb sich auch ein Bunker unter dem Schulhof befindet, welcher heute ein kleines Museum beherbergt. Die Schule umfasst die Jahrgangsstufen 11 bis 13 und im Moment schreiben viele Schülerinnen und Schüler Abitur. Die Zeit bis zum Abitur wird hier „russetid“ genannt und die Abiturienten sind „russ“. Sie verbringen die Abende vor dem Abitur oft in Bussen, die sie mieten und dann mit lauter Musik durch die Straßen Oslos fahren und feiern. Man erkennt sie an den blauen oder roten Overalls, die mit ihren Namen bestickt sind. Ich finde diese Tradition etwas befremdlich, da ich es aus Deutschland so kenne, dass man erst nach dem Abitur feiert und nicht schon davor. An der Schule wurde ich sehr herzlich aufgenommen und darf vor allem im Deutschunterricht viel mithelfen. Eine eigene Klasse darf ich aufgrund meiner fehlenden norwegisch Kenntnisse leider nicht übernehmen, aber einzelne Stunde darf ich selbständig planen und durchführen. Hierbei ist mir negativ aufgefallen, dass die Lehrer in Norwegen sehr wenig handhabe gegenüber den Schülerinnen und Schülern haben und deshalb in den Klassen teilweise viel durcheinander herrscht. Manche Lernende kommen und gehen während des Unterrichts, wie es ihnen gefällt und die Lehrkraft kann wenig dagegen unternehmen. Davon abgesehen fühle ich mich an meiner Schule jedoch sehr wohl. 

Außerhalb der Schule kann man in Oslo aber auch sehr viele schöne Sehenswürdigkeiten bestaunen. Mein Lieblingsgebäude ist ganz klar die Oper. Auf das außergewöhnliche Bauwerk kann man hochlaufen und hat eine schöne Aussicht. Es ist ein Touristenmagnet und Treffpunkt und soll so die Oper auch für junge Menschen attraktiv machen. Die Oper bietet eine interessante Führung (Samstags auch auf Deutsch) an, in der man hinter die Kulissen schauen kann. Darüberhinaus finde ich das Frammuseum und das Kon-tiki Museum sehr sehenswert. Und die vielen kleinen und großen Parks und Seen natürlich. Neben dem berühmten Vigelandpark finde ist meiner Meinung nach der Ekebergpark unbedingt einen Besuch wert. Zum Essen gehe ich sehr gerne zum Barcode-Streetfood. Hier gibt es wirklich ausgezeichnetes Essen in toller Atmosphäre. Bisher gefällt es mir hier richtig gut und ich freue mich sehr auf die kommenden Wochen!