Es sind nun schon einige Woche vergangen, seitdem ich in Bangkok gelandet bin. Die Zeit ist seitdem wie im Flug vergangen. Das liegt sicherlich auch daran, dass man sehr bemüht darum ist, dass es mir hier gut geht.
Da mein Praktikum in Kooperation mit dem Goethe-Institut in Thailand stattfindet, startete mein Aufenthalt mit einem Einführungsseminar am dortigen Goethe-Institut. An zwei Tagen erhielt ich interessante Informationen z.B. zu den Themen „interkulturelle Kompetenz“, Thaicrashkurs oder Unterrichtsideen. Es war außerdem sehr schön, weitere Deutschassistenzkräfte kennenzulernen, die ebenfalls an thailändischen Schulen unterrichten werden. Auch die beiden Deutschlehrerinnen meiner Schule habe ich während dieses Seminars kennengelernt. Es war ein wirklich gelungener Start ins Praktikum.
Danach ging es für mich in meine Unterkunft, die wirklich super ist. Ich bin in einem ziemlich schönen Studierendenwohnheim untergebracht, das nicht weit von meiner Schule entfernt liegt. Hier hätte es mich wirklich schlechter treffen können. ^^
Zur Schule
Meine Schule liegt im Zentrum Bangkoks und ist mit ca. 1400 Schülerinnen und Schülern keine der größten Schulen Thailands. Auch die Zahl der Deutschlernenden ist mit insgesamt weniger als 15 Schülerinnen und Schülern durchaus eher klein. Folglich habe ich auch Kurse, in denen lediglich zwei Schülerinnen Deutsch lernen. Das bringt natürlich Vor- und Nachteile mit sich. Schade ist, dass ich bei Sprachspielen oder anderen Aktivitäten häufig eingeschränkt bin. Jedoch ist die Betreuung der Lernenden dadurch sehr intensiv möglich. Wenn ich unterrichte, ist nämlich für gewöhnlich immer eine weitere (thailändische) Deutschlehrkraft mit im Unterricht. Bei einigen Übungen ergibt sich hier die Möglichkeit einer 1:1-Betreuung.
Die Schule ist technisch sehr gut ausgestattet, es gibt in jedem Klassenzimmer ein Smartboard. Schade nur, dass der Unterricht einer meiner Klassen in einem sogenannten „Clubraum“ stattfindet, der einzige Raum ohne Smartboard in der Schule. Aber dann halt mit Laptop und zusätzlichem großen Bildschirm, das funktioniert auch! 😊
Alle in der Schule sind unfassbar nett. Häufig laufe ich durchs Schulgebäude und werde mit „Guten Morgen“ begrüßt. Die Schülerinnen und Schüler sind sehr motiviert im Unterricht. Ich habe zwei Deutschkolleginnen, die sich sehr gut um mich kümmern und mich bestens unterstützen. Manchmal machen wir während der Schulzeit kleine Ausflüge auf nahegelegene Märkte und probieren thailändische Leckereien.
Auch an Schulveranstaltungen darf ich teilnehmen, so zum Beispiel am Festakt zum Schuljubiläum oder am „Clubtag“. Bei letzterem haben die Clubs der Schule Werbung gemacht, um neue Mitglieder anzuwerben. Jeder Club hat sich eine Aktivität oder einen Verkaufsstand ausgedacht. Umrahmt war dieser Tag mit Musik durchs Orchester, Gesangseinlagen und Tänzen. Das fand ich eine sehr schöne Veranstaltung.
Da in Thailand Anwesenheitspflicht für alle Lehrkräfte herrscht, bin ich täglich mindestens von 7:40 Uhr bis 16:00 Uhr in der Schule. Ich unterrichte jedoch nur ca. 11-12 Stunden und nutze daher die restliche Zeit zur Unterrichtsvorbereitung und auch Nachbereitung. Jede Lehrkraft schreibt hier an der Schule nämlich sogenannte „Lehrpläne“ über einzelne Unterrichtsstunden, ähnlich wie ein Artikulationsschema.
Freizeit
Die Freizeit kommt hier keinesfalls zu kurz, denn abends und am Wochenende habe ich frei.
Die Wochenenden habe ich bisher dazu genutzt, die Stadt und nähere Umgebung mit einer weiteren Praktikantin von einer anderen Schule in Bangkok zu erkunden. Die großen Sehenswürdigkeiten wie Wat Pho, Wat Arun, der Golden Mount und zahlreiche Malls und Märkte durften dabei natürlich nicht fehlen. Wir haben aber genauso den Maeklong Railway Market, einen Floating Market sowie Ayutthaya, die ehemalige Hauptstadt des Königreichs Siam, besucht. Für die nächsten Wochen sind auch Wochenendtrips in andere Städte geplant, so zum Beispiel nach Chiang Mai. Bangkok bietet für diese Trips eine ideale Ausgangslage.
Essen
Natürlich kann man Thailand nicht besuchen, ohne die zahlreichen Essensmöglichkeiten auszuprobieren. Oft bin ich wirklich begeistert, insbesondere angesichts der RIESIGEN Dessertauswahl. Wenn irgendetwas mal nicht schmeckt, dann liegt das für gewöhnlich immer daran, dass es einfach zu süß ist. Denn Zucker scheinen die meisten hier zu lieben. Manchmal bin ich aber auch überrascht, dass in wirklich so vielen Gerichten in irgendeiner Form Zucker enthalten ist. Mit der Schärfe des Essens komme ich übrigens gut klar. Denn die Wörter für weniger scharf habe ich direkt am Anfang gelernt. Trotzdem hatte ich natürlich auch schon das ein oder andere Gericht, das einfach zu scharf für mich war. Besonders lieb ist auch, dass mir meine Kolleginnen in der Schule manchmal typisch thailändische Desserts mitbringen, die ich dann probieren darf. Sehr lecker und sehr lieb! 🙂