Mongolei,  Ulanbaartor

Die ersten Wochen in der Deutschen Schule in Ulaanbaatar

Mein zwei monatiger Praktikumsaufenthalt in Ulaanbaatar, der Hauptstadt der Mongolei startete Mitte August.

Von Frankfurt flog ich mit der Airline MIAT nach Ulaanbaatar. Vom Chingis Khaan Flughafen wurde ich dann von dem Schulfahrer abgeholt und in das Stadtzentrum gebracht. Von meiner Gastfamilie, die zwei Kinder auf der deutschen Schule hat, wurde ich herzlich begrüßt.

Die Deutsche-Schule

Mein Praktikum findet an der Deutschen Schule Ulaanbaatar statt. An der Schule lernen ca. 800 SuS aus den Jahrgangstufen 1-12. Das Fach Deutsch haben die SuS ab der ersten Klasse. Es gibt aber auch ab der fünften Klasse Kurse unterschiedlicher Schwierigkeitsstufen, so dass auch SuS, die erst später auf die Schule wechseln noch die Möglichkeit haben, Deutsch von Beginn an zu lernen.

Allgemein bereitet der Deutschunterricht die SuS  auf Prüfungen der Deutsch Zertifikate der Stufen A1, A2, B1 (DSD 1) und B2 (DSD2) vor. Die meisten SuS werden von ihren Eltern auf die Deutsche Schule geschickt, damit sie später in Deutschland studieren oder eine Ausbildung machen können.

Das Schulhaus ist sehr hell und schön gestaltet. In den meisten Klassenzimmern stehen Beamer oder White Boards zu Verfügung und WLAN ist im gesamten Haus vorhanden. In der Schule wird außerdem großer Wert auf Sauberkeit gelegt. Jede Klasse hat ihr eigenes Klassenzimmer. Der Unterricht dauert für die Grundschule (Klasse 1-5) bis 13 Uhr und für die höheren Klassen bis 15 Uhr. Besonders an der Schule ist, dass jede Fachschaft ein eigenes Lehrerzimmer hat. Im Deutschlehrerzimmer hat jede Lehrkraft ihren eigenen Arbeitsplatz, auch ich als Praktikantin habe ein Pult bekommen.

In den letzten zwei Ferienwochen im August fand ein Deutschintensivkurs statt, den alle SuS (meist aus der elften und zwölften Klasse) besuchten, die im November ihre Deutsch B2 Prüfung ablegen möchten. Der Kursaufbau orientierte sich an dem Überthema „Konsum“, das einen der drei Themenschwerpunkt der Prüfung ausmacht. Mit zwei Lehrkräften und einem weiteren Praktikanten aus Berlin durfte ich den Kurs vorbereiten und einzelne Stunden unterrichten. Der Unterricht lief wie folgt ab: Zuerst erfolgte immer eine Stunde Vokabeltraining. Dieses versuchten wir möglichst abwechslungsreich zu gestalten. So ließen wir die SuS z.B.: Mind-Maps zu verschiedenen Themenbereichen erstellen, spielten Tabu, machten ein selbst erstelltes Kreuzworträtsel oder legten Wortfelder an. In der nächsten Stunde folgte dann die Erarbeitung eines Themas aus dem Themenbereich ‚Konsum‘ (wie z.B. Online-Handel, Nachhaltigkeit, Werbung oder das Konsumverhalten). Zum Abschluss wurde dann noch explizit auf Prüfungsaufgaben der B2 Prüfung gelernt.                                                                                                

Der Fokus des Intensivkurses lag dabei vor allem auf dem Bereich „sprechen und zuhören“.

Der erste Schultag

Im September begann dann die Schule, der erste Schultag war der 1. September. Da dieser auf einen Freitag fiel und da aufgrund des Papstbesuches in der Mongolei viele Straßen gesperrt waren, fand er dieses Jahr nur für die Erstklässler, den Abschlussjahrgang und ein paar SuS der Mittelstufe statt. Die Einschulung der neuen SuS begann mit einer Zeremonie auf dem Pausenhof. Zuerst wurde die mongolische und dann die deutsche Landeshymne gesungen. Anschließend wurden die Fachschaften mit den einzelnen Lehrkräften vorgestellt. Die SuS der fünften Klasse sangen ein deutsches Lied und die Oberstufenband präsentierte einen Song. Dann wurde jeder Erstklässler einzeln aufgerufen und bekam seine selbst gebastelte Schultüte überreicht. Nach einem Glockenläuten gingen die Erstklässler mit ihrer Klassenlehrkraft und von den SuS aus der zwölften Klasse begleitet, in das Schulhaus und ihre erste Schulstunde begann.

Nach den ersten eindrucksvollen Wochen, freue ich mich jetzt auf den folgenden Teil meines Praktikums, in dem auch ich jetzt die Möglichkeit bekommen würde, den Schulalltag an einer mongolischen Schule kennenzulernen.