Heute ist die letzte Woche meines Praktikums angebrochen. Mir wird jetzt schon flau, wenn ich daran denke, dass ich am Freitag das letzte Mal an dieser Schule sein werde. Die Zeit hier an der Schule ist sehr schön.
Die Phrase „Pura Vida“ spiegelt sich auch im Unterricht wider. Hier ist alles etwas entspannter und spontaner als in Deutschland.
An diese Spontanität und Lockerheit musste ich mich erst einmal gewöhnen. An meinem ersten Tag an der Schule wurde ich herzlich von einer der Deutschlehrerinnen hier an der Schule in Empfang genommen und den anderen Deutschlehrkräften vorgestellt. Die ersten Tage an der Schule waren etwas chaotisch und unstrukturiert. Anfangs hatte ich noch keinen Stundenplan und musste mich erst in die Abläufe in der Schule einfinden. Jedoch ist das gesamte Personal an der Schule sehr nett und hilfsbereit. Da ich die ersten beiden Wochen keinen Stundenplan hatte, konnte ich mir meinen Schultag selbst einteilen. Hier war viel Eigeninitiative gefragt, da ich oft nicht wusste, welcher Lehrer wann und in welcher Klasse Unterricht hat. Die ersten beiden Wochen habe ich viel in den unterschiedlichen Klassen hospitiert. Ab der zweiten Woche habe ich zusätzlich den 12. Klassen am Nachmittag über Zoom geholfen, sich auf die Deutschprüfung vorzubereiten. Wir haben mündliche Gespräche geführt und ich habe ihnen Tipps für ihre Präsentation gegeben. Ab der dritten Woche habe ich im Deutschunterricht mit den 7. Klassen und aufwärts in Einzelgesprächen geübt, Deutsch zu sprechen.
Die Schule beginnt um 07:30 Uhr. Dennoch ist es nicht selten, dass Schüler erst um 07:45 Uhr zum Unterricht kommen. Im Gegensatz zu Deutschland wird hier nicht nach den Gründen gefragt, sondern der Schüler kommt einfach zum laufenden Unterricht dazu.
Die Schule würde ich allgemein als sehr herzlich beschreiben. Umarmungen gehören zum Schulalltag dazu. Jüngere Kinder spielen mit älteren Kindern, die Lehrer spielen mit den Kindern in der Pause Fußball.

An der Franz-Liszt-Schule wird trilingual unterrichtet – Deutsch, Englisch und Spanisch. Die Kinder lernen schon im Kindergarten spielerisch deutsche Wörter.
Außerdem lernt jedes Kind ein Instrument. Dreimal in der Woche treffen sich die Schüler nachmittags in verschiedenen Musikgruppen. Da ich selber Geige spiele, wollte ich mir einmal das Orchester ansehen. Als ich gesagt habe, dass ich Geige spiele, wurde mir vom Dirigenten sofort seine Geige in die Hand gedrückt damit ich mitspielen kann. Auch hier war also Spontanität gefragt ;).

Besondere Highlights hier an der Schule waren auch die Veranstaltungen außerhalb des regulären Unterrichts – Sporttag, Oster-Olympiade und die Nationalfeiertage, die hier an der Schule gefeiert werden. Hier werden die deutsche und spanische Nationalhymne gesungen. Danach gibt es Auftritte von traditionellen Tanzgruppen und verschiedene Klassen singen in der traditionellen Kleidung Costa Ricas. Für mich war es sehr schön, diesen Teil der Kultur in Costa Rica kennenzulernen.

Die Zeit hier in der Schule ist sehr schön und viel zu schnell vorbei. Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich diese Erfahrungen sammeln durfte und werde mich immer gerne an die Zeit hier an der Franz-Liszt-Schule in Santa Ana zurückerinnern.