Tena koutou katoa (Hi everyone)
No Wuerzburg ahau (I am from)
Ko Laingholm toku kura (My school is in)
Ko Anna toku ingoa (My name is)
No reira, tena koutou, tena koutou, tena koutou katoa (Thank you for listening)
Diese Begruessung habe ich gleich am zweiten Tag an der Laingholm Primary School im schoenen Neuseeland gelernt. Eigentlich geht sie noch etwas laenger, was auch davon abhaengt, in welchem Schuljahr die Schueler sind. Aber fuer mich reicht das fuers Erste vollkommen. Das ganze wird Toku Pepeha genannt und ist eine typische Begruessung in der Sprache der Maori. Maori zu lernen ist fuer die Schueler hier nicht verpflichtend, aber die Lehrer versuchen, ihnen grundlegende Dinge darueber beizubringen, um die Kultur der Maori zu erhalten. Meine Gastfamilie hat mir erzaehlt, dass nur noch ca. 5% der Menschen in Neuseeland als Maori gelten und deswegen immer mehr Wert darauf gelegt wird, die Sprache und Kultur der Ureinwohner Neuseelands zu erhalten.
Vor gut einer Woche bin ich nach 25 Stunden endlich in Laingholm angekommen. Ich hatte zum Glueck das ganze Wochenende Zeit, mich von dem anstrengenden Flug zu erholen. Am 12.02.18 war mein erster Tag in der Schule und jetzt, wo die erste Woche vorbei ist, kann ich nur sagen, dass ich sehr froh bin, ein Praktikum an dieser tollen Grundschule machen zu koennen. Man hat generell den Eindruck, dass hier eine familiaerere Atmosphaere herrscht, als in Deutschland. Das liegt aber auch daran, dass die Lehrer und Eltern sich oft schon persoenlich kennen. Der Montag Morgen wurde direkt mit einer Fitness Einheit gestartet und die Schueler haben fuer ca. 15 Minuten auf dem Schulhof getanzt. Der Tanz wurde von Mitschuelern vorgefuehrt und alle anderen Schueler haben versucht ihn nachzutanzen. Dieser Morgensport findet jeden Tag bei gutem Wetter statt. So koennen alle Schueler fit in den Tag starten.
Generell ist die Schule sehr sportbegeistert und auch Schwimmen steht mindestens einmal die Woche auf dem Programm. Was mich etwas erstaunt hat war, dass die Lehrer (zumindest bisher) keine Tafeln benutzen. Die Lehrer haben meist ein Whiteboard, auf welches sie den Tagesablauf schreiben oder wichtige Dinge notieren. Die typische Tafelanschrift mit Hefteintrag (wie das in Deutschland ja eigentlich ueblich ist) konnte ich bisher noch nicht beobachten, aber das kommt vielleicht noch in den naechsten Wochen. Computer gibt es dagegen in jedem Klassenzimmer. 5-10 Computer pro Raum zu haben, ist hier voellig normal, vor allem in den hoeheren Klassen. Die Anwesenheit der Schueler wird am Computer gemacht und generell wird der Computer sehr oft einbezogen. Sei es fuer Videos auf Youtube, Spiele wie Activity oder um etwas nachzuschlagen. Die Lehrer waren sehr erstaunt, als wir ihnen erzaehlt haben, dass es in Deutschland nicht zum Alltag gehoert, den Computer zu benutzen oder generell so viele Computer fuer die Schueler zur Verfuegung zu haben. Eine Lehrerin hat mir erzeahlt, dass sie ihren Schuelern (8-9 Jaehrige) in den naechsten Wochen sogar die Grundlagen des Programmierens beibringen wird. Also was den technischen Fortschritt angeht, gehen die Kiwis eindeutig mit der Zeit.
Ausserdem legen die Lehrer sehr viel Wert auf Sozialerziehung. Werte wie „Respect“, „Self-control“& „Mindfulness“ sind taeglicher Bestandteil des Unterrichts und die Schueler werden immer wieder daran erinnert, diese Werte auch einzuhalten und zu verinnerlichen. Bisher habe ich das Gefuehl, dass die Schueler (zumindest im sozialen und technischen Bereich) sehr gut auf das ausserschulische Leben vorbereitet werden. Ich bin gespannt, wie der Unterricht ab naechster Woche verlaeuft. Bisher kann ich dazu noch nicht viel sagen, weil diese Woche vor allem viel Organisatorisches geklaert wurde, da die Schueler direkt aus den Sommerferien kamen. Allerdings wird viel Wert darauf gelegt, dass sich die Schueler frei im Klassenzimmer bewegen koennen. Deswegen gibt es eigentlich in allen Raeumen Gruppentische, wie man auf dem Titelbild sehen kann. Ich bin auf jeden Fall gespannt!