Woche zwei ist jetzt rum und hier kommt der erste Blogbeitrag – taufrisch aus Oslo!
Die ersten Tage:
Im Vorfeld hatte ich gar nicht viel Zeit mich über das hübsche Städtchen Oslo zu erkundigen. Als Sarah und ich uns dann im Flieger durch Reiseführer gewühlt haben, stellte ich fest: Oslo hat wahnsinnig viel zu bieten! Ich habe mir schon eine endlose to-do Liste geschrieben, was ich noch alles erleben will in meinen 7 Wochen hier. Da wir am Samstag anreisten, beschloss ich das erste Wochenende einfach mal rein in die T-Bahn und los auf Erkundungstour zu gehen. Zunächst zog mich das Stadtzentrum an, so schlenderte ich über die Karl Johans Straße, und ließ das Stadtfeeling ein bisschen auf mich wirken.
Die Schule
Ich wurde an der Ullern videregående skole mit offenen Armen empfangen. Meine Betreuungslehrerin, Hannah, hat dafür gesorgt, dass ich sofort Willkommen geheißen wurde und sowohl das Organisatorische als auch das Zwischenmenschliche von Anfang an stimmte.
Beim Betreten des Schulgebäudes fielen mir fast die Augen aus dem Kopf vor Staunen: Alles ist modern, Glasfronten überall und rundum ein offenes, freundliches Ambiente. Die Betonklötze als Schulgebäude, so wie man sie immer mal in Deutschland findet, sind das absolute Gegenteil zu diesem Schulhaus. Ein wenig verwirrt war ich jedoch als ich in den Gängen der ersten weiß gekleideten Angestellten über den Weg lief und Wegweiser hin führten zu „Mammographie“. Die Schule ist nämlich verbunden mit einer Krebsforschungsstation. Ziemlich außergewöhnlich, selbst für Oslo! Für die Schüler hat das viele Vorteile: Verschiedene Biologieprojekte und andere Kooperationen finden zwischen der Schule und der Forschung statt.
Nun zur Ausstattung: Alles ist super modern, alles funktioniert, jeder Schüler hat einen eigenen Laptop, den er sich von der Schule „borgt“ und am Ende behalten darf. Organisiert wird der Unterricht auch durch eine Lernplattform, über welche Hausaufgaben, Abgabetermine etc. organisiert werden. Sogar ich habe einen eigenen Arbeitsplatz bekommen, nachdem Hannah meinen Stundenplan gebastelt hatte und mir der Schulschlüssel ausgehändigt wurde.
Das Zwischenmenschliche in der Schule ist einfach prima: Hannah ist immer freundlich und hilfsbereit, selbst wenn man mit verschiedenen Anliegen zum zehnten Mal zu ihr kommt ist sie die Ruhe in Person. Die anderen Kollegen und Kolleginnen zeigen sich auch herzlich und aufgeschlossen, sind immer gerne bereit weiterzuhelfen. Ich habe mich in meinen ersten beiden Wochen hier immer gut aufgehoben gefühlt, war stets willkommen in jedem Unterricht und hatte nie den Eindruck als würde ich stören. Ich darf sowohl im Deutsch als auch im Englischunterricht mithelfen und sogar eigene Teile des Unterrichts selbst übernehmen! Das Unterrichten hier macht einen großen Unterschied zum Unterrichten in Bayern. Beginnend bei der Schüler-Lehrer Beziehung, die hier auf einem viel freundschaftlicheren Level stattfindet, ohne dass der Lehrer an Durchsetzungsvermögen einbüßt. Die Schüler sind höflich und aufmerksam, es ist keine Seltenheit, dass man mir die Hand gibt zur Begrüßung und Verabschiedung!
Freizeit:
Wie bereits angesprochen bietet Oslo unendlich viele Möglichkeiten sich zu beschäftigen. Sarah und ich erkundeten gemeinsam die kleinen Inseln vor Oslo, ich habe eine kleine Abenteuer-Wanderung zu einem wunderschönen See unternommen und war schon 5 Mal auf der Skipiste! Auch den Hafen, die Festung Akerhus und die Skisprungschanze Holmenkollen habe ich schon unter die Lupe genommen! Heute und morgen findet dort sogar das Holmenkollen Skifestival statt, auch genannt World Cup Nordic. Die ganze Stadt ist im Ausnahmezustand, nicht wenige zelten sogar dort oben!
So und jetzt god natt, morgen will ich schließlich auf zu den nächsten Abenteuern!