Indonesien,  Surabaya

Selamat Pagi Surabaya

Die erste Woche

Meine Ankunft in Surabaya, der zweit groessten Stadt in Indonesien, verlief sehr herzlich. Ich wurde von Feri, meinem Betreuungslehrer abgeholt und zur Schule, der SMA 5 gebracht. Dort lernte ich meine Gastmutter und die Lehrerkollegen kennen. Ausser Feri gibt es auch noch Henny als Deutschlehrerin. Mit ihr werde ich die meiste Zeit verbringen, weil sie alle Zehnten Klassen unterrichtet. Und das sind zehn an der Zahl. Ich bin an einem Montag angekommen und habe direkt den Dienstag darauf einen Tag frei bekommen, um mich an das Klima und die Zeitverschiebung zu gewoehnen. Untergebracht bin ich bei der Familie von zwei Schuelern der Schule. Die Familie wohnt leider ca 45 Minuten von der Innenstadt entfernt am Stadtrand in einer so genannten Gated Community.
Mein erster Tag an der Schule war der Mittwoch, hier lernte ich direkt die Gastfreundschaft der Indonsier kennen und ihre Liebe zum Essen. Im Unterricht wurden die Schueler gerade auf eine Deutschpruefung in der kommenden Woche vorbereitet. Hier unterstuetzte ich Henny direkt bei den Grammatikerklaerungen. Der Donnerstag war ein Feiertag und somit konnte ich mich noch weiter ausruhen, bevor es Freitag weiter ging mit der deutschen Grammatik und dem guten Essen an der Schule.

Die Schule

Die SMA Negeri 5 ist laut Aussagen aller Lehrer eine der besten Schulen Indonesiens. Es duerfen nur Schueler mit sehr guten Noten diese Schule besuchen. Es handelt sich hier um eine High School, die von der 10ten bis zur 12ten Klasse geht. Die Schule wird von ca. 1000 Schuelern besucht und es unterrichten an die 50 Lehrer. Mit genauen Zahlen scheint es in Indonsien manchmal auch schwierig zu sein. (Mittlerweile bin ich seit ueber drei Wochen hier, aber weiss immer noch nicht genau wie der Stundenplan eigentlich aussieht.)
Das Gebaeude der Schule ist ein altes Kolonialgebaeude, das noch aus der Zeit der niederlaendischen Besatzung stammt. Die SMA 5 befindet sich zusammen mit der SMA 1, der SMA 2 und der SMA 9 in einem Gebaeudekomplex, die Schulen sind aber unabhaengig voneinander. Die Zahl steht hier fuer die Gruendungsreigenfolge der Schulen. Insgesamt gibt es in Surabaya 22 SMA Schulen, die mit dem deutschen Gymnasium zu vergleichen sind.

Das Reisen

Pinus Pegger in Yogyakarta mit Lisa

Da in meiner dritten Woche die nationalen Pruefungen der 10ten und 11ten Klasse stattfinden sollten, hatte ich in dieser Woche schulfrei. Diese Chance nutzte ich und traf mich mit Lisa, die in Samarinda im Praktikum war, in Yogyakarta. Gemeinsam haben wir die Tempel und Einkaufsstrassen der Stadt erkundet. Im Anschluss ging es fuer uns weiter nach Singapur. Surabaya ist wirklich der perfekte Ausgangspunkt um die verschiedenen Laender und bekannten Staedte zu besuchen. Nach 6 schoenen Tagen mit Lisa musste ich mich wieder von ihr verabschieden und bedanke mich auch hier noch einmal fuer die schoene Zeit. Als weitere Reisen habe ich in den Schulferien Anfang April bereits Malaysia und Bali geplant, da beide Ziele mit den guenstigen asiatischen Airlines schnell zu erreichen sind.

Der Unterricht

Mein Schulalltag sieht an der SMA 5 so aus, dass ich die Deutschlehrerin Henny in ihren 10ten Klassen unterstuetze. Zusammen haben wir bereits eine kleine Schulhausrally geplant, bei der die Schueler die deutschen Woerter fuer die Schulfaecher kennenlernen. Die Schueler muessen hier alle verpflichtend in der 10ten Klasse Deutsch waehlen, deshalb gibt es auch so viele Klassen, die unterrichtet werden. Ausserdem unterstuetze ich auch Feri und bin in seiner 11 Klasse dabei. Feri unterrichtet auch noch an einer anderen Schule und der Wismar Jerman, deshalb ist er nur am Montag und am Mittwoch an der SMA 5. Ab der 11ten Klasse muessen die Schueler Deutsch nur noch in der social Class waehlen, darum gibt es nur noch eine 11te Klasse. Die 12ten Klassen sind mittlerweile schon am Ende ihrer Schullaufbahn angekommen und schreiben Anfang April ihr nationales Abschlussexamen.
Der Unterricht in den Klassen laeuft aber etwas anders ab, als in Deutschland und wie ich es gewohnt bin. Die Schule richtet sich nach reformpaedagigischen Ansaetzen. Meine Gastschwester versuchte mir das System so gut es geht zu erklaeren. Die Schueler erarbeiten sich den Unterrichtsstoff so gut sie koennen selbststaendig und die Lehrkraf steht hier eigentlich nur unterstuetzend zur Seite.