Oroshaza,  Ungarn

Leben in Oroshaza

Der eine Monat, den ich hier bringen durfte, verflog in Windeseile. Ich wurde sehr herzlich von allen aufgenommen. Die Lehrer ließen mich gleich spüren, dass ich ein Teil ihrer Familie bin. Meine Wohnung ist ebenfalls sehr geräumig. Sogar ein Hund lebt dort, mit dem man ganz viel kuscheln kann. Am ersten Schultag hospitierte ich in den Klassen. Danach hielt ich in den Klassen 4,7,8,9,10 und 11 eigenständigen Unterricht. Ein besonderes Highlight war der Abschlussball an meinem ersten Wochenende in Oroshaza. Die Schülerinnen tragen dort alle Hochzeitskleider und es gibt ein großes Fest. Dort fiel mit einmal mehr auf, wie groß der Zusammenhalt zwischen Schülern und Lehrern ist. Diese Schule ist eine Familie, die füreinander da ist. 10.PNG

Die Schüler haben sehr viel Programm erstellt, wie z. B. das Vorführen von Standarttänzen. Ebenfalls gab es dort ein großes Buffet.

Der Unterricht in den Klassen verlief sehr angenehm, da die Schüler eine hohe Disziplin haben und gerne etwas lernen wollen. Die Hausaufgaben erledigten sie ebenfalls immer sehr gewissenhaft. Ich hatte die Chance, viele Unterrichtspraktiken auszuprobieren und viel Erfahrung zu sammeln. Auf Deutsch kann man sich in Oroshaza sehr gut unterhalten, da jeder Schüler in der Schule verpflichtet ist, Deutsch zu lernen.

Die Unterhaltskosten sind dort sehr gering, so dass ich mit weniger als 200 Euro einen Monat leben konnte (Wohnung nicht mit eingerechnet). Die Wohnung war sehr gut gelegen, da ich nur fünf Minuten zur Schule hatte und genauso kurz zum Einkaufszentrum.

An den Wochenenden haben ich sehr oft etwas mit den Deutschlehrerinnen, oder mit Familien unternommen. Ich wurde sehr oft zum Essen, Schlachten oder auf Farmen eingeladen. Dies hat mir alles sehr gut gefallen und ich möchte diese Zeit nicht mehr missen, denn es war mit das schönste, was ich je erlebt hatte.

Zum Abschied haben die Schüler meinen 10. Klasse das Fliegerlied auswendig gelernt und mir vorgesungen/vorgetanzt. Danach haben sich alle Schüler versammelt und mir ein Lied gesungen. Ähnliches erwartete mich im Lehrerzimmer. Mit vielen Geschenken und lieben Glückwünschen wurde ich verabschiedet. An diesem Tag hätte ich am liebsten geweint vor Freude.

Die Schule ist sehr groß und mit Smartboards ausgestattet. Am besten hat mir allerdings die Pausenglocke gefallen. Diese spielt den Refrain eines ungarischen Kinderliedes. Auch fand ich es sehr erfrischend, dass es keine Doppelstunden gibt, wie in Deutschland. Nach jeder Unterrichtsstunde sind 10-15 Minuten Pause, was zum Kopieren sehr angenehm ist.

Ich kann nur jedem empfehlen, nach Oroshaza zu gehen, denn es ist eine wunderbare Stadt mit noch wunderbareren Menschen.

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