Hallo ihr Lieben!
Wir haben uns hier in Indien inzwischen richtig gut eingelebt!
Wir wohnen hier im völlig untouristischen und staubtrockenen Bundesstaat Gujarat in einem kleinen Dorf (5000 Einwohner, die Menschen leben hier auf engstem Raum zusammen) namens Samakhiyali. Unsere Wohnung befindet sich in einer Reihe mit mehreren Lehrerwohnungen direkt auf dem Gelände unserer Praktikumsschule, welche 2001 nach einem schweren Erdbeben von unserem Gastvater Solomon gegründet wurde.
Wie jeden Tag sind wir heute früh um 7:30 Uhr von unseren Liegen geklettert und haben uns aus unseren königlichen Gemächern à la Moskitonetz begeben. Da morgens alles schön schnell gehen muss und wir sowieso die totalen Frühaufsteher 😉 sind, teilen wir uns die Arbeit: Eine duscht und die andere kocht Frühstück.
Ja – im Haferbrei mit Banane kochen sind wir inzwischen echte Experten! Die Frage nach der richtigen Kleidung ist bei uns zum Glück schnell geklärt, schon in der ersten Woche bekamen wir maßgeschneiderte indische Kleider (Kurti), mit denen sich auch die 37 – 40° C aushalten lassen.
Auf dem Weg zur Schule wurden wir wieder von vielen freundlichen, interessierten und höflichen Kinderstimmen begrüßt, die uns mit ihrem „Good morning miss!“ wie jeden Tag ein Lächeln ins Gesicht zauberten. Wie im letzter Zeit üblich war auch heute kein ’normaler‘ Unterricht, da gerade Abschlussprüfungen sind. Deshalb haben wir eher improvisiert und mit den Kindern verschiedene englische Spiele gespielt und Lieder gesungen. Interssant war besonders der tolle indische Tanz, den uns ein paar 9. Klässlerinnen zeigten. Als sie im Gegenzug ein deutsches Lied oder einen Tanz lernen wollten, entschieden wir uns nach langer Suche schließlich für’s Fliegerlied. Sorry dafür 😀 Mittags ging es dann wie immer zu Solomon, bei dem wir auch heute wieder einfach, aber super lecker gegessen und interessante Gespräche geführt haben. Eines muss man ihm lassen – obwohl er noch nie in Europa war, weiß er ganz genau, was wir so brauchen und hat für all unsere Fragen ein offenes Ohr, sodass wir uns wirklich wohlfühlen. Und das dürft ihr uns glauben: Hier schießen einem wirklich tausende Fragen in den Kopf, weil es eben doch ein ganz anderes Fleckchen Erde ist.
Seitdem wir hier sind, arbeiten wir nachmittags an unserem Projekt für Solomon. Wir erstellen eine Präsentation mit Video über die Schule, damit er diese auch in anderen Ländern wie z.B. Deutschland vorstellen kann.
Heute war unser erster Drehtag. Deshalb hatten wir Besuch von einem professionellen Fotografen, der uns mit ganz vielen freiwilligen Kindern geholfen hat, tolles Videomaterial zu bekommen.
Jetzt sitzen wir ganz schön platt in unserem Homeoffice unter Bäumen im Hinterhof und genießen unsere tägliche Wassermelone. Für heute Abend steht nichts Großes mehr auf dem Programm. Deshalb haben auch mal wieder Zeit um mit unseren Nachbarskindern zu spielen, die uns wirklich das Gefühl geben, hier in einer Familie zu wohnen, obwohl wir ja unsere eigene Wohnung haben. Wir sind schon super gespannt, wie die Präsentation und der Film werden und freuen uns auf die weitere Zeit hier in Indien!
Aawjo, Sophie und Lissi