Ich bin nun in meiner zweiten Woche in Tromsø, im hohen Norden von Norwegen und genieße es sehr.
Schon während der Landung wurde ich von Schneegestöber empfangen, was hier nicht ungewöhnlich ist. In Tromsø gibt es Schnee bis in den April/ Mai hinein. Ich wurde von meiner Gastfamilie samt Hund am Flughafen abgeholt, um innerhalb von zehn Minuten mein neues zu Hause für die kommenden Wochen begrüßen zu dürfen, welches einen wunderschönen Blick auf das Wasser und die umliegenden Berge ermöglicht. Bevor die Schule am Montag für mich beginnen würde, hatte ich die Möglichkeit über das Wochenende die Gegend zu erkunden und zu entdecken.
Am Montagmorgen machte ich mich auf meinen Weg zur Schule und wurde sehr herzlich von allen empfangen. Die Solneset Skole ist eine Grundschule mit den Klassenstufen 1 bis 7. Mir ist gleich zu Beginn aufgefallen, dass es relativ viele Lehrer im Kollegium im Vergleich zu uns in der Primarstufe gibt, wurde aber nach Nachfragen darüber aufgeklärt, dass das auch in Norwegen eher ungewöhnlich ist. Das Schulgebäude besteht aus einem Neu- und einem Altbau, aber alle Klassenzimmer sind mit Smartboards ausgestattet. Zudem hat die Schule einen großen Außenbereich für die SchülerInnen, wo sich die Kinder vor Schulbeginn und während der Pause ausgiebig die Zeit vertreiben dürfen. Egal bei welchem Wetter, die Pause findet immer draußen statt, denn in Norwegen gilt: „Es gibt kein schlechtes Wetter. Es gibt nur schlechte Kleidung.“ Ich begleite in der Zeit, in der ich hier bin, eine vierte Klasse, die von zwei Lehrkräften betreut wird und sich im neuen Gebäudeteil der Schule befindet. Mein Norwegisch beschränkt sich eher auf der rezeptiven Ebene als auf der produktiven, sodass ich einiges verstehe, aber nicht sprechen kann, sodass es teilweise schwierig ist den Kindern zu helfen, da nicht alle fit in Englisch sind. Trotz der sprachlichen Barriere habe ich den Eindruck einen guten Draht zu den Jungen und Mädchen zu entwicklen.
Obwohl Tromsø eine eher kleine Stadt ist, kann man trotzdem viel machen und es gibt ein großes Angebot an Aktivitäten. Wenn man Zeit draußen verbringen möchte, kann man alles machen von wunderschönen Spaziergängen im Schnee bis hinzu Stunden lang auf Skiern unterwegs sein.Wenn man aber doch mal genug von der Kälte und dem Schnee hat, kann man in das neu erbaute Schwimmbad mit angrenzender Kletterhalle entfliehen. Oder wer eher Lust auf etwas mehr Kultur hat, kann sich mit den zahlreichen Museen/Galerien, dem Kulturhaus, den zwei Kinos oder der wunderschönen Bücherei vergnügen. Es kann alles gut mit dem Bus erreicht werden, da dieser relativ oft fährt.
Am Wochenende sind Norweger eher entspannt unterwegs und starten nicht ganz so früh in den Tag wie bei uns in Deutschland. Ihr Essensrhythmus ist auch etwas anders als unserer. Es wird normalerweise kein Mittag- und Abendessen gegessen, sondern es gibt etwas was sie „middag“ nennen und gegen 17.00 Uhr essen, was anfangs für meinen leeren Magen eine Umstellung war.