Indonesien

Militaerischer Drill im Dschungel – Part 2 – Meets Ramadan

Nach ungefaehr 4 Wochen meiner Zeit in Indonesien hatte ich das Gefuehl mich eingegroovt zu haben. Die weiteren 4 Wochen vergingen wie im Flug! Ich verstand die Ablaeufe und Signale der Schule immer besser. Auch verstand ich immer mehr die Mentalitaet der Indonesier und der Schule. Lernte jeden Tag so herzliche Menschen kennen. Ich bin noch nie einem so offenem, positivem und herzlichem Volk begegnet! Die Gastfreundlichkeit hier ist einzigartig!

Mit dem Gefuehl mich an die Ablaeufe gewoehnt zu haben, hatte ich mich allerdings zu frueh gefreut, denn ab 10. Maerz ging der Fastenmonat „Ramadan“ der Muslime los. Ich dachte bisher, dass die Schule sehr an die Religion der Muslime angepasst war, allerdings war dies in der Ramdanzeit nochmal sehr verstaerkt. Die kompletten Ablaeufe wurden veraendert. So fanden zum Beispiel nachmittags fast keine Aktivitaeten mehr statt. Der Unterricht lief in Kurzstunden von 7.30-13.30 Uhr ab. Die Pausen waren genau an die Gebetszeiten der Muslime angepasst.
Ich freute mich, dass ich morgens eine halbe Stunde laenger schlafen durfte. Damit taeuschte ich mich aber gewaltig, denn fuer alle muslimische Schueler gab es ab 3:30 Uhr morgens Essen. Geweckt wurden sie um 3 Uhr. Um zur Schulmensa zu gelangen, marschierten die muslimischen Schueler ab 3 Uhr morgens lautstark mit der Vorfreude aufs Essen (Verstaendlicherweise 😊) an mir vorbei, sodass ich keine andere Chance hatte als wach zu werden. Also begann der Tag in der Ramadanzeit fuer mich schon um 3 Uhr morgens anstatt um 4.30 Uhr. Auch abends waren bis 22 Uhr Aktivitaeten in der Schule. Hingegen am Mittag und Nachmittag hatte man das Gefuehl als wuerde die ganze Schule schlafen. Kein Wunder! Irgendwann muessen die Schueler auch mal schlafen! Somit wurde die Nacht zum Tag gemacht.

Folgende Besonderheiten, die mir in meiner Zeit in Indonesien aufgefallen sind und die ich noch nicht genannt hatte, moechte ich noch erwaehnen:
– Es ist manchmal gar nicht so leicht sich mit nur ein paar Brocken Indonesisch zu verstaendigen. Die meisten Indonesier sprechen kein Englisch. Entweder zahlte sich Mimik und Gestig aus oder ein Schueler spielt den Uebersetzer oder doch der Google-Uebersetzer. Trotz der Sprachbarrieren war die Gastfreundlichkeit der Indonesier mehr als beeindruckend!
– An der Schule tragen die Schueler und Lehrkraefte Schulkleidung. Somit falle ich nicht nur durch mein Aussehen, sondern auch durch meine Kleidung sehr auf. In der Schule muessen unbedingt die Knie und Schultern bedeckt werden. Somit eignen sich am besten luftige 7\8-Hosen oder lange Roecke und Batikoberteile fuer Frauen. Batikoberteile kann man fuer wenig Geld gefuehlt an jeder Ecke auf Java besorgen. Ballerinas sind als Schuhe sehr gut geeignet.
– Die Indonesier sind absolut Fotoverrueckt! Erst recht, wenn ein „Deutscher Superstar“ an ihnen vorbei laeuft. Entweder wird man heimlich fotografiert oder nach ganz vielen Fotos gefragt. Es ist unglaublich wie sehr sich die Indonesier ueber ein Foto mit einer Bule = Andersartigen/ Europaeerin freuen. Gerade in der ersten Zeit war es ungewohnt ueberall fotografiert zu werden. Auch wurde ich teilweise liebevoll angefasst, um zu testen, ob ich echt bin. Fuer mich war dies aber kein Problem und ich gewoehnte mich schnell daran. Ein Geheimtipp: Wenn du dich schon immer mal wie ein Superstar fuehlen wolltest, dann mach einen Trip zu den Einheimischen nach Indonesien.

Ich bin unendlich dankbar, dass mir diese sehr tolle und inspirierende Erfahrung durch das GoetheInstitut in Jakarta und den BLLV aus Muenchen ermoeglicht wurde.
Besonders moechte ich mich bei meiner Schule, der SMA Taruna Nusantara inklusive meinem Betreuungslehrer Herr Rizky bedanken, dass ich die Chance ergreifen durfte fuer 2 Monate, in dieser doch sehr besonderen und aussergewoehnlichen Schule, am Schulleben teilhaben zu duerfen!
Dies sind einzigartige Erfahrungen, die ich mein Leben lang in mir tragen werde! Und vielleicht wird sich eines Tages ein weiterer Besuch ergeben…

DANKE!!! Terima kashi!!!

Carolin

P.S. Wenn du die Chance hast Erfahrungen im Ausland zu sammeln, dann kann ich dir nur waermstens empfehlen diese wahrzunehmen!