Hola, cómo estás, mi amor?
So beginnt jeder Tag hier in Costa Rica. Diese Phrase, die nach jeder Begrüßung sofort folgt, beschreibt die Herzlichkeit der Menschen hier. Ich bin bereits seit vier Wochen in diesem tropischen Land und hab schon unbeschreiblich viele Eindrücke gesammelt.
Die Herzlichkeit, die die Menschen hier ausmacht, habe ich vor allem in meiner Gastfamilie erfahren. Sofort wurde ich aufgenommen und in die Familie integriert, sodass es mir nach einem Monat so vorkommt, als wäre ich schon ewig hier. Ich lebe mit „Tita“ (Oma), Mama und zwei Töchtern in einem richtigen Frauenhaushalt. Da sie direkt in Santa Ana wohnen, brauche ich zu Fuß 10 Minuten zur Schule. Santa Ana ist ein „pueblo“ mit 30.000 Einwohnern in der Nähe von San José umringt von den wunderschönen Bergen des Valle Central.
Die Franz Liszt Schule besitzt das schönste Schulgebäude, das ich bisher gesehen habe. Alles ist sehr offen gestaltet, es gibt einen großen Hof, einen Springbrunnen und viele tropische Pflanzen. Ich konnte mich sehr schnell in den Schulalltag eingewöhnen und wurde von den Lehrern und Schülern sehr herzlich aufgenommen und sofort in das Schulleben integriert. Ich assistiere bei den anderen Lehrkräften in Deutsch und Mathe, gestalte aber täglich mehrere Unterrichtseinheiten eigenständig, sodass es nie langweilig wird. Der Unterricht ist allerdings nicht ganz mit dem in Deutschland vergleichbar. Unterrichtsvorbereitung nehmen nicht alle so genau, es ist alles „anders“ und spontaner organisiert und etwas chaotisch. Und wenn es mal nicht so läuft, dann tranquila, no te preocupes!
An den Wochenenden habe ich auch schon Ausflüge an den Pazifik, nach Guanacaste und zu den Vulkanen Arenal und Irazú gemacht. Viele Lehrer sind gerne bereit, mich zu ihren Wochenendaktivitäten mitzunehmen und mir ihr wunderschönes Land zu zeigen.
Ich berichte bald wieder.
Nos vemos!