Mittlerweile sind wir nun beide schon ueber einen Monat in Ghana, die Haelfte unserer Zeit hier ist schon vorueber. Ich denke, ich habe mich trotz der vielen grossen und kleinen Unterschiede im Vergleich zu Deutschland gut eingelebt. Ich darf in drei Faechern an der Grundschule unterrichten: Englisch, Kunst und neuerdings auch Mathematik. Es macht mir grossen Spass, mit den Kindern zu arbeiten, jedoch ist jede Stunde auch immer eine Herausforderung. Wie bereits erwaehnt, wird hier auschliesslich Frontalunterricht praktiziert, die Kinder haben keine Buecher oder andere Materialien. Alles was zur Verfuegung steht, sind Heft, Bleistift und Tafel. Damit muss man erst einmal umgehen lernen, und anschaulicher Unterricht ist damit sehr schwierig. Die Kinder sind es auch nicht gewoehnt, viel gefragt zu werden, meist werden nur im Chor die Worte des Lehrers wiederholt. Es gibt einen riesigen Leistungsunterschied innerhalb der Klasse, manche Kinder sind sehr schnell und haben eine gute Auffassungsgabe, andere haben grosse Schwierigkeiten mit dem Lesen oder koennen keine Beziehung zwischen der gesprochenen Zahl zwanzig und der geschriebenen Zahl 20 herstellen. Jedoch gibt es trotz dieser Huerden immer schoene und motivierende Momente im Unterricht, und die Kinder sind mir sehr ans Herz gewachsen.
Auch unsere Reisen quer durch Ghana haben wir fortgesetzt, wir waren in Cape Coast, sind ueber wackelige Holzbruecken im Dschungel gelaufen, ausserdem haben wir in Kumasi den groessten Markt Westafrikas bestaunt. Dort gibt es so ziemlich alles: Stoffe, Schuhe, Essen, Besen, Handys, Taschen, Moebel, um einige Beispiele zu nennen. Danach ging es noch weiter an den Lake Bosomtwe, der sehr idyllisch gelegen ist, umgeben von Dschungel und eingerahmt von Huegeln. Dort hatten wir die Gelegenheit, am See entlangzureiten, was ein sehr tolles Erlebnis war.
Naechstes Wochenende geht es dann nach Accra, worauf ich auch schon sehr gespannt bin. Mein Eindruck von Ghana nach einem Monat: Heiss, laut, freundlich, und definitiv eine Reise wert, denn es hat von Grossstadt ueber Meer bis hin zum Dschungel viel zu bieten.