Chile,  Temuco

La cultura de los Mapuches

Wir haben in Chile jetzt schon die 6. von 8 Wochen hinter uns – die Zeit rast! Und mittlerweile haben wir viel ueber die Mapuche-Kultur gelernt, einer der Ureinwohnerstaemme Chiles, und moechten euch einiges darueber erzaehlen.

Mapuche

Die Mapuche sind ein indigenes Volk Suedamerikas. Sie lebten bzw. leben in Chile und Argentinien. Sie widersetzten sich der spanischen Kolonisation als einziges indigenes Volk sehr lange erfolgreich und errichteten sogar einen eigenen Staat, der bis 1883 Bestand hatte.

Mapu-che bedeutet Mensch der Erde. Das Leben der Mapuche ist voll von geordneten Strukturen, die das Uebernatuerliche und Esoterische in den natuerlichen Kontext einbinden, durch welchen sich ihre Kultur entwickelt. Sie lebten in kleinen Familienverbaenden, es gab keine groesseren Doerfer oder Staedte.

Glaube und Mythologie

Der Osten und Sueden sind den Mapuche heilig sowie die Farbe blau, die den Himmel wiederspiegelt. Man findet im Raum Temucos haufig grosse aus Holz geschnitzte Statuen, die die Goetter darstellen. Bei Mapuche Ritualen, Gebeten o.ae. wird stets Richtung Osten geblickt und oft mit einem kleinen Ast, der mit Wasser benaesst wird, gewedelt. Was das bedeutet, wissen wir leider nicht.

Haeuser

Die Mapuche lebten in einem Haus, das sich Ruka nennt. Traditionell gibt es in der Ruka keine Fenster und keine Ecken. Es gibt nur eine Tuer und zwei Oeffnungen fuer den Rauch des Feuers, die gleichzeitig ein Weg zur Kommunikation mit der oberen Welt sind. Die Waende bestehen aus Lehmziegeln und werden durch Holzstaemme gestuetzt. Die Decke besteht aus Stroh. Es gibt keinen Boden, da die Erde als Mutter angesehen wird. Im Zentrum der Ruka befindet sich die Feuerstelle, welche durch Steine geformt ist. Das Haus hat mehrere Funktionen: als Kueche, Aufenthaltsraum und manchmal auch als Schlafplatz. Die Tuer ist stets zum Osten, dem Aufgang der Sonne, gerichtet.

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Eine Mapudungun-Lehrerin, die Mapuche ist, mit der 1. und 2. Klasse vor der Ruka

Kleidung

Kleidung wird gewoehnlicherweise gewebt. Frauen tragen ein langes, schwarzes, viereckiges Tuch um ihren Koerper gewickelt, die linke Schulter wird dabei frei gelassen und das Ganze wird an der rechten Schulter mit einer Art Brosche festgehalten. Um die Huefte tragen sie eine Art gewebten Guertel, der bunt ist und Musterung hat. Auf dem Kopf tragen sie einen Hut. Frauen tragen Ledersandalen. Mapuche Frauen haben fuer gewoehnlich sehr lange Haare, die sie geflochten tragen und in welchen ein silbernes Haarband eingearbeitet ist. Sie tragen aufwaendigen und auffallenden Silberschmuck. Die Mapuches sind bekannt fuer ihren Silberschmuck, den es in vielen verschiedenen Formen gibt, die jeweils andere Bedeutungen haben.

Der Mapuche Mann bindet seine Haare mit einem bunten Band aus Leder hoch. Er traegt eine dreiviertel Hose und einen Poncho.

Essen

Das Essen besteht aus landwirtschaftlichen Produkten, die im Sueden wachsen: Weizen, Kartoffeln, Bohnen, Erbsen, Knoblauch, Zwiebeln, Mais, Chili, Quinoa und Piñones (= Fruechte der Aurakarienbaeume). Die Pampa nutzten sie um verschiedenste Graeser und deren Wurzeln zu ernten und daraus Salat oder Suppe zu machen. Zu bestimmten Jahreszeiten ernteten sie auch eine grosse Vielzahl von Pilzen, die sie auf verschiedenste Weise zubereiteten. Das traditionelle Brot der Mapuche nennt sich Sopaipilla, der Teig wird zur Kugel geformt, platt gedrueckt und ein Loch in die Mitte hinein gemacht. Anschliessend wird es in einem Kessel mit Oel, der ueber dem Feuer haengt, frittiert. Das Loch im Brot dient dazu, das Brot, wenn es fertig ist, mit einem Ast aus dem Kessel zu fischen.

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Sopaipilla (in zwei Haelften geteilt)

Musik

Es gibt zahlreiche Mapuche-Instrumente, wovon uns jedoch nicht alle bekannt sind. Vor allem aber gibt es verschiedene Trommeln.

Mapudungun

Die Sprache aehnelt dem Spanischen in keinster Weise und besitzt zwar die deutschen Umlaute, die jedoch ganz anders ausgesprochen werden.

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Gesprochen: „Kume Akuazmun Pu Lamjen“

Konflikte

Bis heute gibt es Konflikte zwischen den uebrigen Einwohnern Chiles und den Mapuche, welche gewaltsam versuchen, ihr urspruengliches Territorium zurueckzuerlangen. Erst vor ein paar Tagen haben wir in den Nachrichten gehoert, dass eine Mapuche-Gruppe 6 Kirchen in Brand gesteckt hat…