,,The Greatest Little School of the Universe!’’
… so kann sich die Primary School in Laingholm, einem kleinen freundlichen Vorort von Auckland, meiner Meinung nach zu 100% auch nennen.
Vor gut einer Woche bin ich bei meiner Gastfamilie angekommen und wurde sehr lieb aufgenommen. Mittlerweile fühle ich mich schon als Teil der Familie.
An unserem ersten Tag in der Schule, wurden wir von allen freundlich begrüßt und erhielten gleich einen Rundgang. Hier ist uns gleich aufgefallen, dass es keine Jahrgänge an sich gibt, sondern Zimmernummern. In Room 2 befindet sich dann zum Beispiel die 2 & 3 Klasse.
Auch sehr besonders ist das Alter, indem die Kinder eingeschult werden. Nach dem 5.Geburtstag können sie einfach in die Schule gehen und sind dann in der ,,New Entrance‘‘ Klasse. Es gibt also keinen festen Schuleintritt für die Kinder. Alle Kinder, die dann von Januar bis Juli eingeschult werden, kommen nach den Ferien dann in Year One. Alle anderen bleiben in der New Entrance.
Die erste Stunde waren wir in Year 6. Dort wurde gerade ein Brief an eine deutsche Schule geschrieben. Dieser Austausch wurde von einem Mädchen aus dem vorherigen Jahr für ihre jetzige deutsche Klasse organisiert. Danach fand dann auch nur noch eine kurze Einführung in ein Leseprojekt statt und schon war der erste Tag auch vorbei.
Hierbei ist aber zu erwähnen, dass eine solche Einführung für die ganze Klasse nicht normal ist. Die Kinder sind in verschiedene Leistungsgruppen eingeteilt und erhalten dann unterschiedliche Aufgaben gemäß ihrem Stand. Also kann es sein, dass eine Gruppe schon am 1×1 arbeitet, während die andere Gruppe noch den Zahlenraum bis 100 bearbeitet. Die Einstufung findet anhand eines Tests am Anfang des Jahres statt. Hier werden die verschiedenen Kompetenzen abgefragt und jede einzelne Aufgabe gibt Auskunft, in welchem Bereich das Kind noch Hilfe braucht oder auch schon die verlangten Kompetenzen erreicht hat. Somit kann sehr individuell gefördert werden. Auch während des Jahres gibt es dann immer wieder solche Tests, um zu überprüfen, ob das Kind eine Verbesserung zeigt oder nicht.
Am Dienstag durften wir dann Teil eines Ausflugs sein. Wir fuhren mit der 4 & 5.Klasse in die Art Gallery, in der sie eine Einführung in eine Ausstellung erhielten und dann selbst noch ein dazu passendes Kunstwerk erstellen durften.
Der Mittwoch war dann ein besonderer Tag. Es war Cross Country. Das ist ein Lauf um die Schule, bei dem die sechs Besten dann an einem Lauf zwischen verschiedenen Schulen teilnehmen dürfen. Die Kinder wurden dazu in Altersgruppen eingeteilt. Hier stand auch besonders der Teamgeist im Vordergrund. Schlechtere Kinder wurden von den besseren Mitgezogen und niemand wurde allein gelassen. Auch Kinder mit Behinderungen wurden mitgezogen und motiviert ihr bestes zu geben.
An diesem Tag fand ich, dass die School Values besonders herausstachen. Die Values sind Honesty, Excellence, Aroha (Liebe), Respect and Trust. Diesen Werten werden in der Laingholm Primary School sehr viel Beachtung geschenkt. Jeden Tag wird den Kindern immer wieder klar gemacht, wie sie diese Werte sinnvoll einsetzen können und wie wichtig es ist diesen Werten zu folgen.
Auch am Donnerstag stand etwas besonderes auf dem Plan. Es war Road Patrol Übung angesagt. Die Schüler aus der Year 6 dürfen nun die Straße vor und nach der Schule für Fußgänger sichern. Dazu wurde mit einem Polizisten geübt und am Ende erhielten die Kinder eine Auszeichnung.
Danach durften wir noch bei ,,Education outside the classroom‘‘ mitmachen. Diese besondere Stunde findet für jede Klasse zweimal im Term statt und sie gibt es erst seit diesem Schuljahr. An diesem Tag sind die Kinder, egal bei welchem Wetter, den ganzen Tag draußen und erkunden das Schulgelände. Sie erfahren Dinge wie man den perfekten Knoten mit einem Seil bindet oder welche Baumarten es auf dem Schulgelände gibt.
Der Freitag ist laut den Lehrern dann immer der Tag, an dem man das macht, was in der Woche nicht geschafft wurde. Zudem findet am Morgen immer ein Assembly statt, welches immer von unterschiedlichen Klassen organisiert wird. Kurz vor Schulschluss treffen sich dann verschiedene Klassen und spielen gemeinsam noch Outdoor-Spiele.
Gut gefallen hat mir auch, dass die Kinder zweimal in der Woche Pool haben. Hier wird ihnen das Schwimmen spielerisch gelernt und auch vertieft. Die Schule kann hier besonderen Luxus genießen, denn der Pool ist gleich bei der Schule.
Auch stehen hier täglich besondere Events auf dem Tagesplan. Schulsingen oder auch Cricket und Swimming Tournaments gehören hier einfach dazu.
Die Klassenzimmer in Neuseeland sind doch sehr besonders und unterscheiden sich in vielen Punkten von denen in Deutschland. Es gibt keine feste Sitzordnung und keine Tafel. Auch findet man im Klassenzimmer immer mindestens fünf Laptops. Diese werden auch aktiv im Unterricht eingesetzt.
Ich finde die Schule ist eine wirklich tolle und besondere Schule und hat den Titel ,,Greatest Little School of the Universe‘‘ definitiv verdient. Ich freue mich schon auf die nächsten Wochen und weiß jetzt schon, dass ich wirklich Glück habe eine solche Erfahrung machen zu dürfen.