Nach einem Monat Urlaub und Costa Rica erkunden bin ich nun auch in der Franz-Liszt-Schule Santa Ana angekommen. Die Hälfte der Schule, Schüler wie Lehrer, scheinen angeschlagen zu sein. Natürlich fange ich mir auch gleich eine Grippe ein und liege die ersten Tage erstmal flach. Trotzdem versuche ich in die Schule zu gehen, da durch die Grippewelle ein eklatanter Mangel an Lehrern herrscht. Von der Schule und dem Unterricht habe ich noch nicht wirklich viel mitbekommen, da ich die erste Woche in der Vorschule der „Prepa“ die zweite Lehrkraft vertreten habe. Kindergarten und Vorschule sind viel schulischer als bei uns in Deutschland. Trotz zwei Lehrkräften ist der Unterricht sehr frontal und gleichschrittig organisiert. Im Kindergarten wird Englisch gesprochen und auch mit englischen Wörtern schreiben und lesen gelernt, darüber hinaus haben schon die ganz kleinen ca. 45 Minuten Deutsch am Tag. Manche Kinder verstehen Englisch sehr gut aber andere jedoch kaum etwas. Geantwortet wird meist auf Spanisch, wodurch ein ziemliches Sprachengewirr entsteht. Auch ich muss mich noch daran gewöhnen nur Englisch mit den Kindern zu sprechen. Denn ich merke dass ich doch sehr schnell ins Spanische verfalle, wenn ich das Gefühl habe die Kinder verstehen mich nicht. Eine Vertretungsstundein der 1.Klasse in Mathe durfte ich schon halten (auf Deutsch!), was jedoch ziemlich chaotisch war, da ich nur einige kopierte Blätter hatte, nicht wusste wieweit die Klasse schon war und es sich zudem um die letzte Stunde handelte, aber so lernt man :). Ab nächster Woche werde ich in Kleingruppen Deutschförderunterricht geben und zur Differenzierung im Matheunterricht (der auch auf Deutsch ist) der Primarstufe mithelfen. Vamos a ver que pasa!
Im Allgemeinen ist Costa Rica weniger chaotisch, laut und ja lateinamerikanisch als ich es mir vorgestellt habe. Die Strände sind traumhaft und vor allem sehr sauber, da können sich teilweise die Europäer noch eine Scheibe abschneiden. Ca. 1/3 des Landes steht unter Naturschutz, andererseits ist Umwelterziehung weniger ein Thema als bei uns und es wird alles, wirklich alles in Plastik verpackt, selbst das Besteck in den Restaurantes wird eingepackt in Plastik serviert. Die Ticos, Costa Ricaner, sind aber unglaublich nett, hilfsbereit und sehr aufgeschlossen. Und nachdem das Land so klein aber so unglaublich vielseitig ist, gibt es hier noch sehr viel zu entdecken.
Ganz liebe Grüße aus Costa Rica und allen die jetzt bald wieder zurückgehen wünsche ich eine gute Eingewöhnungszeit in Deutschland
Pura Vida
Ach ja Fotos werden nachgeliefert, meine Speicherkarte ist leider schon wieder zurück in Deutschland, also muss ich erst wieder ein paar schießen.