Namibia

Unsere Zeit in Okondjatu

Hallo,
unsere Zeit in Okondjatu neigt sich nun dem Ende zu. Wir wollen euch heute einen umfassenden Einblick in das Dorf und in unser Praktikum geben. Macht es euch gemütlich und taucht ein in das wunderbare Okondjatu.

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Die Schule in Okondjatu

Zu Beginn wollen wir euch ein bisschen was über die Schule erzählen. Die combined school gibt es bereits seit 1970. Insgesamt besuchen ca. 1000 Schülerinnen und Schüler die Schule. Neben der Vorschule gibt es die Klassen 1-9. An der Schule angeschlossen ist ein Hostel, in dem Kinder leben deren Heimatort zu weit weg ist, um jeden Tag anzureisen. Dasselbe gilt für die Lehrkräfte, die in LehrerInnenhäuser neben der Schule wohnen. In jeder Klasse lernen zwischen 30 und 40 Kinder mit großem Altersunterschied. In der Primary findet der Unterricht bei einer Lehrkraft statt, wohingegen in der Secondary die Fächer mit unterschiedlichen Lehrkräften unterrichtet werden. Der Unterricht ist im Gegensatz zu Deutschland lehrerzentriert. Außerdem haben wir ziemlich schnell festgestellt, dass die namibische Pünktlichkeit auch in der Schule nicht der Deutschen entspricht. Zudem unterscheiden sich die Fächer zu Deutschland. Sehr interessant war das Fach „Life Skills“, in dem es beispielsweise um die Themen Freundschaften, Gesundheit und Sexualkunde geht. Daneben werden u.a. die Fächer „Home economy“ und „agriculture“ unterrichtet. Eine weitere Besonderheit sind die Morgenversammlungen, die jeden Dienstag und Donnerstag stattfindet. Dort wird mit der gesamten Schule gebetet, gesungen und über ausgewählte Themen gesprochen, wie z.B. über die Vorteile des Lesens. Was uns auch sofort aufgefallen ist, sind die gelb-grünen Schuluniformen, die den Schulfarben entsprechen. Der Unterricht in der Primary School findet je nach Lehrkraft in Otjiherero oder Englisch statt. In der Secondary School wird vorwiegend Englisch gesprochen.

An unserem ersten Tag in der Schule wurden wir bei der täglichen Lehrerversammlung vorgestellt und herzlich begrüßt. Danach wurden wir auf unterschiedliche Klassen aufgeteilt. Lisa durfte in die Preprimary und hat dort spontan ihre erste Unterrichtsstunde gehalten. Elisabeth durfte in der 1.Klasse hospitieren. Florian erhielt eine Führung von Rudolf über das gesamte Schulgelände und wurde jeder Klasse vorgestellt. Rudolf ist nicht nur Ansprechpartner für die Schülerinnen und Schüler, sondern auch für uns die erste Anlaufstelle für die verschiedensten Anliegen.

Im Laufe der Zeit waren wir in unterschiedlichen Klassen und haben teilweise Unterricht übernommen. Beispielsweise haben Lisa und Elisabeth Unterricht zum Thema Familie in der 1.Klasse vorbereitet. Die Kinder durften selbst tätig werden und ein Lapbook zu ihren eigenen Familien gestalten. Nicht nur wir, sondern auch die Kinder waren sehr stolz auf das Endergebnis. Florian hat in einer 8. & 9. Klasse zum Thema „Poetry“ eine Stunde gehalten. Herausfordernd waren für uns die Klassengröße und Kommunikationsschwierigkeiten aufgrund geringer Englischkenntnisse. Wir hatten aber eine Menge Spaß und konnten sehr viel dabei lernen.

Hope Spot

Neben der Schule haben wir uns sehr gerne im Hope Spot aufgehalten. Der Hope Spot wurde vom Kindergesichter Namibia e.V. auf dem Kirchengelände gegründet. Dort gibt es einen Kindergarten mit zwei Gruppen am Vormittag. Am Nachmittag gibt es Extra Classes (Hausaufgabenbetreuung) für ältere Schülerinnen und Schüler. Es gibt sowohl mittags Essen für die Kindergartenkinder als auch abends für die Jugendlichen. Zweimal die Woche haben wir die Kindergartengruppen übernommen. Wir haben gemeinsam gesungen, Rhythmen geklatscht, die Zahlen bis 5 geübt und gespielt. Am Nachmittag haben wir die Kinder bei ihren Hausaufgaben unterstützt und freitags immer den „Funday“ mitgestaltet. Als Lieblingsspiel hat sich „Reise nach Jerusalem“ herausgestellt. In den Osterferien haben wir die freie Zeit genutzt und ein Ferienprogramm für die Kinder angeboten. Wir haben gemeinsam einen Geburtstagskalender gebastelt, Armbänder geflochten und Ostereier gestaltet.

Unsere Freizeit

In unserer Freizeit haben wir beispielsweise das Young Adult Meeting am Freitagabend in der Kirche besucht. Dort haben wir mit der Gruppe gemeinsam gesungen und getanzt. Dies durften wir sogar an einem Sonntag im Gottesdienst vor versammelter Gemeinde aufführen. Der Gottesdienst ist im Gegensatz zu Deutschland länger, aber auch aktiver, da z.B. durch die gesamte Kirche getanzt wird. Den Sonntagnachmittag haben wir meistens genutzt, um noch einen kleinen Spaziergang durch das Dorf zu machen. Das Dorfbild ist geprägt von bunten Steinhäusern, Blechhütten und vielen kaputten Fahrzeugen im Vorgarten. Auf unserem Weg haben wir immer wieder neue und offene Menschen kennengelernt. Nicht nur Menschen, sondern auch Ziegen, Kühe, Schafe, Pferde, Esel und Hühner sind uns begegnet. Auch unter der Woche wurde es uns nie langweilig, da die Kinder weiterhin regelmäßig am Haus vorbeigekommen sind. Wir haben mit ihnen gemeinsam Uno, Wackelturm, Fußball, Volleyball gespielt und gemeinsam gemalt.

Ein besonderes Highlight war der gemeinsame Wochenendausflug zum Waterberg. Am Freitagmorgen hat uns der erste Taxifahrer mit einer Stunde Verspätung abgeholt. Die Autofahrt nach Okakarara war sehr abenteuerlich, da wir mit dem überladenen Auto zwischendurch auf der Gravel-Road liegen geblieben sind. In Okakarara sind wir in das zweite Taxi nach Otjiwarango eingestiegen. Auf der Fahrt konnten wir bereits in der Weite den Waterberg sehen. In Otjiwarango angekommen, haben wir uns ein Auto für das Wochenende gemietet. Dann ging es in unsere Lodge, in der wir zwei Nächte geblieben sind. Am Samstag haben wir uns auf den Weg zum Waterberg gemacht, was für unser Mietauto eine große Herausforderung war. Leider haben wir auf unserer Wanderung am Waterberg nicht so viele Tiere wie erwartet gesehen, wurden aber trotzdem mit der Aussicht auf dem Plateau des Waterbergs belohnt. Florian konnte sich zudem sehr über die Paviane am Parkplatz freuen, bevor es wieder zurück zu unserer Unterkunft ging. Nach einem entspannten Abend in der Lodge und einem leckeren Frühstück am Sonntagmorgen, ging es für uns wieder zurück nach Okondjatu.

Ein weiterer Ausflug ging mit dem Pastor Richtung Grootfontein. Dort haben wir uns den Hoba-Meteoriten angeschaut. Dieser gilt als größter Meteorit auf der Welt. Der Guide hat uns hat uns viel über die Geschichte sowie über die Zusammensetzung des Meteoriten erzählt und uns gezeigt, dass dieser sogar magnetisch ist.

Einen Samstag haben wir genutzt, um Engelbert und seine Familie auf der Farm zu besuchen. Nach einer Führung über die Mais-, Bohnen- und weiteren Gemüsefeldern, zeigte uns der Mitarbeiter das Kuh melken. Florian durfte sich ebenfalls im Melken versuchen. Anschließend haben wir gemeinsam das traditionelle Mittagessen vorbereitet. Das Essen bestand aus Ziegenbraten, Rinderwürste, Porridge und Herero-Brot. Der Tag auf der Farm hat uns sehr gut gefallen, da wir nicht nur den Einblick in die Farmarbeit und in das traditionelle Leben bereichernd fanden, sondern auch die Ruhe sehr genossen haben.

Wir danken Engelbert Mavis den Lehrkräften und der gesamten Okondjatu Gemeinde, das sie uns so herzlich aufgenommen haben und unseren Aufenthalt so positiv geprägt haben. Danke für dieses unvergessliche Praktikum!

Eure Elisabeth, Florian und Lisa