Kia Ora vom anderen Ende der Welt!
Alex und mich hat es nach Opotiki verschlagen und die erste Woche an der Woodlands Primary School ist auch schon vorbei – das ging viel schneller als erwartet, eigentlich wollten wir jeden Tag Notizen machen und alles dokumentieren und festhalten, aber so viel Zeit haben wir gar nicht…
Nach über 40 Stunden, die wir von Ornbau/Obing nach Opotiki gebraucht haben (der Bus von Auckland hatte dann auch noch nen Motorschaden 🙁 ) waren wir echt richtig k.o.! Und am nächsten Morgen ging’s schon los in die Schule – einige der Lehrerkollegen haben sich total gewundert, dass wir nicht einfach zu Hause geblieben sind und nen ‚day off‘ genommen haben.
Die Mutter der Gastfamilie, bei der wir für die nächste Zeit wohnen, hat uns zur Schule gefahren und uns riesige Lunch-Pakete gemacht – ein bisschen Hüftgold ist schon vorprogrammiert…
Es ist trotz des Regens die ganze Woche über echt schön hier!
Heute waren ein paar Straßen überflutet, deshalb wurden einige Schüler schon früher abgeholt.
Gleich am ersten Schultag haben wir in unseren unterschiedlichen „rooms“ mit einer Gruppe gelesen, mit einem Schüler intensiv am Lesen gearbeitet und mit einer anderen Gruppe Mathe gemacht – die Kinder nennen uns Miss Dani, da der Nachname natürlich viel zu schwer zu merken und auszusprechen ist und Miss Ernst [Örnst], was total falsch klingt.
Am Anfang war es sehr seltsam als Lehrkraft mit dem Vornamen angesprochen zu werden, eher unangebracht, aber wir haben schnell gemerkt, dass die Lehrer-Schüler-Beziehung hier sehr anders ist als wir es von Deutschland kennen – hier ist der Lehrer mehr Unterstützer und Freund.
Der Unterricht ist sehr anders als bei uns in Deutschland. Alex ist bei den Neulingen, Year 1-3. Die Schüler kommen sofort in die Schule, wenn sie fünf Jahre alt werden (also auch einfach mitten unter dem Schuljahr!), können aber sogar Monate früher zum Unterricht kommen, damit die Eingewöhnung nicht so schwer fällt. Ich bin bei den Year 3 – 5, die Schülerinnen und Schüler sind also 7 bis 9 Jahre alt. Der Unterricht beginnt um 8:45 und endet um 14:45, dazwischen sind eine ‚Playtime‘ und eine ‚Lunchtime‘, die doch sehr lange dauern.
Man kann praktisch nicht ‚sitzen bleiben‘ sondern die Schüler werden in verschiedenen ‚ability groups‘ unterrichtet, die nicht unbedingt dem Alter entsprechen müssen. In Alex‘ „Klasse“ sind in einer Leistungsgruppe ein Siebenjähriger und zwei Fünfjährige!
Jeden Tag wird gelesen, geschrieben und gerechnet und nachmittags gibt es immer Schwimmunterricht im Schulschwimmbecken. Dafür kommt extra ein Schwimmlehrer an die Schule. Das Schwimmenlernen ist den Neuseeländern sehr wichtig. Dadurch dass sie sich auf einer Insel befinden und das Wasser auch im Inland nicht gerade knapp ist (überflutete Straßen…), werden Kinder sehr früh im Schwimmen unterrichtet. Leider gibt es aber immer weniger Schulen, die sich die Wartung der eigenen Schwimmbecken leisten können.
Heute war das Wetter schon etwas besser und wir haben einen Ausflug gemacht – unsere Gasteltern sind mit uns nach Hamilton gefahren, damit wir nach Hobbiton können! Es war unbeschreiblich schön und unwirklich grün dort… Aber leider viel zu schnell wieder vorbei 😀